Roland Müller, Wieland-Werke AG, Ulm, und Vorsitzender der Gütegemeinschaft Kupferrohr e.V., empfiehlt bei der Beurteilung der aktuellen Marktsituation rund um Installationssysteme und -komponenten zudem genaues Nachrechnen: „Wer als Handwerker aus Kostengründen von metallenen Rohrleitungssystemen jetzt auf Ersatzprodukte ausweicht, sollte auf jeden Fall eine Gesamtkostenbetrachtung vornehmen. Also beispielsweise auch die Aufwendungen für neue oder zusätzliche Presswerkzeuge, die Bewertung der Lagerbestände, den erwartbaren Mehraufwand bei Reparatureinsätzen und Ähnliches berücksichtigen, was sich schnell zu einem gut fünfstelligen Betrag aufaddiert.“
Nix ist, mit Entspannung...
Fakt ist: Entspannen wird sich die Situation so schnell wohl nicht. Denn selbst, wenn zum einen die Lieferketten wieder funktionieren und zum anderen die Nachfrage nach bestimmten Werk- und Rohstoffen durch Übersee-Märkte sich wieder normalisieren sollte, bleibt immer noch – der Bauboom! Darauf weist beispielsweise der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. (Göttingen) hin:
„Nicht nur die Baufertigstellungen, auch die erteilten Baugenehmigungen sind im Jahr 2019 massiv gestiegen und übertrafen deutlich die Zahl der Baufertigstellungen. Dies führte laut Destatis bis Ende 2020 erneut zu einem massiven Überhang von genehmigten, also noch nicht fertiggestellten Wohnungen. Insgesamt gab es Ende 2020 in Deutschland kumuliert einen Bauüberhang von insgesamt 779.432 Wohnungen.“
Wenn man dann noch die strukturellen Verschiebungen, wie von der Verbrenner- zur E-Mobilität, als weiteres Thema hinzuzieht, kann man nur sagen: Die kommenden Monate werden richtig, richtig spannend...