Das Baugewerbe konnte im ersten Quartal des Jahres seinen Umsatz um über sieben Prozent deutlich steigern – mehr als das Handwerk insgesamt. Lag das am Wetter? Zum Vergleich: Die bereinigte deutsche Wirtschaftsleistung (BIP) stieg im selben Quartal „gerade mal“ um 2,3 Prozent…
Erfreulicher Bauboom im ersten Quartal
Handwerk als Motor der Konjunktur
Mittwoch, 13.06.2018
Sind Handwerker derzeit wirklich Mangelware oder bremst der Bauboom Investitionen in dringende Renovierungen/Sanierungen aus? Die Umsätze im zulassungspflichtigen Handwerk jedenfalls steigen: Im ersten Quartal des Jahres um knapp sechs Prozent – berichtet das Statistische Bundesamt Destatis. Noch besser sieht es im Bauhaupt- sowie im Ausbaugewerbe aus, das auch die SHK-Branche einschließt: Hier ging der Umsatz mit 7,7 und 7,1 Prozent durch die Decke – verglichen mit dem ersten Quartal des Vorjahres 2017.
Jetzt kann steigender Umsatz natürlich verschiedene Ursachen haben. Vielleicht erfreute sich das Handwerk tatsächlich einer gestiegenen Anzahl ausgeführter Aufträge. Dem widerspräche jedoch die allgemein beklagte Auslastung der Montage-Kapazität speziell im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe.
Steigt Umsatz wegen „Rosinenpicken“?
Womöglich nutzen Handwerker aber auch ihr derzeitiges „Privileg“, sich die lukrativsten und umsatzstärksten Aufträge aussuchen zu können… Dafür spricht die die im gleichen Zeitraum nur leicht gestiegene Anzahl der Beschäftigten – nämlich 0,2 Prozent im Bauhauptgewerbe und ein Prozent im Ausbaugewerbe. Und eventuell die stagnierende Produktion von Sanitärarmaturen, wie das SanitärJournal hier berichtete. Vielleicht lag es auch einfach nur am mieseren Wetter im ersten Quartal 2017 - bautechnisch gesehen…
Übers Jahr gesehen, von 2016 bis 2017, sehen die Zahlen nicht ganz so beeindruckend aus. Das gesamte zulassungspflichtige Handwerk erzielte ein Plus von 3,6 Prozent. Auffallend ist die Diskrepanz im Umsatz zwischen Bauhaupt- und Ausbaugewerbe: Ersterer stieg um 4,5 Prozent, der letztere hinkte mit gerade mal 2,4 Prozent da doch etwas hinterher.