Das Handwerk wird künftig komplexer, digitaler und von Nachfolgesorgen geplagt. Das erfordert den permanenten Prüfstand für das eigene Geschäftsmodell.
Drei Trends verändern das Handwerk
„Renovierungsbedarf“ III
Donnerstag, 09.02.2017
Die hohe Qualität der handwerklichen Arbeit mit zunehmend anspruchsvolleren Ausbildungen, Spezialisierungen, Regelungen und Anforderungen führt zu einer deutlich vielseitigeren Handwerkerschaft, wie die aktuelle Studie „Renovierungsbedarf“ von OC&C Consultants feststellt.
Zudem wird das Handwerk mit drei ernst zu nehmenden Entwicklungen konfrontiert:
- Nachfolgeproblematik
- Steigende Komplexität
- Digitalisierung
Die tiefgreifenden Folgen dieser „Trends“ zwingen die Handwerker, „digitale Kompetenzen aufzubauen, teilweise echte Multikanal-Ansätze zu verfolgen, sich zu spezialisieren oder zu generalisieren, zunehmend gewerkeübergreifend zu arbeiten sowie teilweise auch ihr Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen“, lautete die Schlussfolgerung.
Das werde die Handwerkerlandschaft „umpflügen“:
- Einige Handwerker bleiben „der Mann für kleine Aufträge“. Andere werden zu Spezialisten für Großprojekte und managen auch eigene Projekte mit Subunternehmern.
- Einige bleiben Generalisten in ihrem jeweiligen Gewerk. Andere werden Spezialisten für komplexe gewerkeübergreifende Lösungen.
- Einige bleiben Full-Service-Handwerker. Andere werden zu reinen Monteuren, die den Bauherren entscheiden lassen und nur die Installation als Standardleistung („Commodity“) durchführen.
- Einige kaufen in traditionellen Kanälen (vor allem im Großhandel). Andere wählen den bevorzugten Kanal je nach Projekt und Kaufsituation.
- Einige kaufen immer noch nicht online, andere benutzen digitale Kanäle regelmäßig für Preisvergleiche, Produktbestellungen, After Sales und Service.
Diese unterschiedlichen Handwerker-Typen entwickeln konsequenterweise unterschiedliche Wünsche und Anforderungen an Produzenten und Händler. Ob und wie diese sich darauf einstellen wollen und können, entscheidet über deren künftigen Erfolg, betont die Studie. Zuerst wären zwei strategischen Fragen zu stellen: „Wer sind meine Kern-Zielgruppen?“ und „Wie kann ich sie optimal ansprechen?“
Weiterführende Informationen: http://www.occstrategy.com/de-de/insights/pqr/renovierungsbedarf