Corona beziehungsweise der dadurch bedingte Lockdown hat der Wirtschaft einen Dämpfer verpasst.
Deutschland rettet Bilanz der Gebäudearmaturen-Hersteller
Megatrend Gesundheit sorgt für Geschäftschancen
Montag, 21.12.2020
Davon sind einige Branchen immer noch geschwächt, andere konnten sich bekrabbeln, zum Beispiel die deutschen Hersteller von Gebäudearmaturen. Sie bleiben trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf Kurs.
Und warum? Weil sie sich auf Deutschland verlassen können. Während das Auslandsgeschäft gleich um sechs Prozent schrumpfte, wuchs der Inlandsumsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres trotz aller Widrigkeiten um insgesamt vier Prozent. Unterm Strich ist das Ergebnis zwar um einen Punkt rückläufig, dennoch besteht Grund zum Durchatmen. Bereits seit Juni zeichnet sich eine deutliche Verbesserung ab, sagt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die Corona-Krise habe dem Megatrend Gesundheit nochmals zusätzlichen Schub verliehen, heißt es seitens des Verbandes, der sich sicher ist: Beim Thema „Healthy Living and Working“ sind die deutschen Hersteller von Gebäudearmaturen gut aufgestellt und können mit berührungslosen, vernetzten und wassersparenden Highend-Produkten international punkten.
Sanitärarmaturen bilden das Schlusslicht
Insgesamt ist der Inlandsumsatz in den ersten neun Monaten zwar gewachsen, trotzdem stehen dabei nicht alle Gebäudearmaturen auf der Gewinnerseite. Die Sanitärarmaturen nämlich nicht. Sie verbuchten infolge eines sehr schwachen Auslandsumsatzes insgesamt ein Minus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Bereich Technische Gebäudearmaturen hingegen stieg der Umsatz trotz des schlechten Exportgeschäfts noch um zwei Prozent, während bei den Heizungsarmaturen das Inlandsgeschäft zwar stagnierte, dafür liefen jedoch die Geschäfte im Ausland besser, so dass insgesamt ebenfalls ein Plus von zwei Prozent erreicht wurde.
Millionenrückgänge im Ausland
In den ersten neun Monaten 2020 schrumpfte der Export deutscher Gebäudearmaturen um 14,1 Prozent auf insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Die Liste der Top-Absatzländer wurde wie im Vorjahr von Frankreich angeführt. Die Lieferungen in das Nachbarland gingen um 13,5 Prozent auf 210,3 Millionen Euro zurück. Im Fall des zweitwichtigsten Abnehmerlandes, den USA, war der Rückgang des Exportgeschäfts noch etwas stärker. Die Lieferungen deutscher Gebäudearmaturen brachen um 25,7 Prozent auf 178,7 Millionen Euro ein. China folgte den USA auf dem dritten Platz. Nach einem bereits schwachen Vorjahresergebnis ging der Export in die Volksrepublik in den ersten neun Monaten nochmals um 6,4 Prozent auf 176 Millionen Euro zurück.
Gegenläufige Trends
Nach wie vor gibt es im deutschen Baugewerbe gegenläufige Trends. So bremsen zwar die hohe Verunsicherung der Konsumenten und die steigende Arbeitslosigkeit die Kauflaune. Auf der anderen Seite gelten Immobilien als sichere Wertanlage. Investitionen ins eigene Zuhause sind beliebt. Der Trend zum Home-Office trägt dazu bei, dass dem Industrie- und Bürogebäudebau auf lange Sicht schwierige Zeiten bevorstehen. Daher fällt die Prognose des Verbandes für das gesamte Jahr 2020 auch eher verhalten aus und es wird mit einem leichten Umsatzrückgang von einem Prozent gerechnet.