Häuslebauen ist deutlich teurer geworden: in einem Jahr um knapp 15 Prozent!
Baupreise schießen durch die Decke
Stärkster Schub seit 51 Jahren
Dienstag, 11.01.2022
Den seit mehr als 50 Jahren stärksten Anstieg der Baupreise für Wohngebäude vermeldet das Statistische Bundesamt Destatis: plus 14,4 Prozent per November 2021 – im Vergleich zu November 2020! Hauptsächlicher Preistreiber seien die stark gestiegenen Materialpreise, so die Statistiker. Aber auch die befristete Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 spielte eine Rolle. Ohne diese Entlastung hätte der Preisanstieg rein rechnerisch immer noch 11,6 Prozent betragen. Die Instandhaltung von Wohngebäuden verzeichnet ein ähnliches Preis-Plus von 14,2 Prozent.
Die Preise für Ausbauarbeiten (wie SHK) erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 13,5 Prozent, die für Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden um 14,5 Prozent. Den preislichen Vogel abgeschossen haben jedoch die Zimmer- und Holzarbeiten mit einem sagenhaften Plus von knapp 40 Prozent (38,9)! Da schlägt die kräftig erhöhte Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland zu Buche.
Noch höher als bei Wohngebäuden sind aber die Neubaupreise für Büro- und gewerbliche Betriebsgebäude gestiegen: um 15 bzw. 15,6 Prozent.
Das ganze Ausmaß dieser Preisexplosion innerhalb nur eines Jahres macht ein längerfristiger Vergleich deutlich. Destatis setzt für 2015 einen Baupreisindex von 100 (inkl. MWSt). Im November 2020 lag der Index bei 115,6 – ein Jahr später (November 2021) bei 132,3! Innerhalb eines Jahres stieg der Baupreis-Index also genau so stark wie in den sechs Jahren zuvor!