Welche Rolle spielt das Internet auf der Baustelle? In erster Linie dient es weiterhin überwiegend zur Information, so eine aktuelle Umfrage.

Nicht zuletzt der „Corona-Effekt“ beschleunigt die Digitalisierung aller Lebensbereiche, so auch in der Baubranche.¬ Außerhalb des Büro-PC ermöglichen Smartphone und Formate wie WhatsApp den jederzeitigen Zugriff auf das Internet für alle Akteure am Bau (über WhatsApp berichtet das SanitärJournal hier). Aber wo und auf welche Weise werden sich die Profis in fünf Jahren informieren?

Das wollte die Unternehmensberatung BauInfoConsult genauer wissen. Das Internet werde in der täglichen Praxis auf der Baustelle eine immer größer werdende Rolle spielen, so eine erste Erkenntnis aufgrund einer Umfrage. „In Zukunft werden auch die Materialentscheidungs- und sogar die Materialbeschaffungsprozesse verknüpft mit der BIM-Plattform ablaufen“, vermutet BauInfoConsult. Allerdings hält das Unternehmen diese Vision der BIM-Anhänger eher für einen Trend als bereits gelebte Praxis.

Größere Bedeutung messen die Befragten den digitalen Medien als Informationsquelle bei: „Internetsuche und die Informationen auf den Webseiten der Anbieter sind mit Abstand als die Quellen mit dem größten Zukunftspotenzial benannt. Das liegt vor allem an den drei Hauptstärken des Internets – der ständigen Abrufbarkeit und schnellen Verfügbarkeit von genau den relevanten Informationen“, so BauInfoConsult. Hausaufgabe für Bauunternehmen sei daher eine Inventur der eigenen digitalen Bordmittel, wie der Webseite. Führen gezielte Recherchen potentieller Kunden zu eigenen Dienstleistungen und Produkten schnell zum Ziel?

Langfristig gelte es, Entwicklungen wie BIM oder E-Commerce noch stärker in die eigene Internet-Strategie zu integrieren, empfiehlt BauInfoConsult: „Denn in Zukunft könnte der Weg von den digitalen Informationsrecherchen zur Entscheidung nur einen Klick entfernt sein: Kann der Planer beim Entwurf in BIM das Produkt direkt ins BIM-Modell mit allen nötigen Angaben und Details integrieren? Ist das Produkt beim Online-Kauf übermorgen auf der Baustelle des Verarbeiters?“

Doch sei auch Vorsicht geboten: Keinesfalls sollten „analoge“ Formen der Kommunikation vernachlässigt werden: „Persönliche Kontakte mit Kollegen, Herstellern und Händlern und auch der digitale Austausch über die sozialen Netzwerke gelten nicht ohne Grund ebenfalls als Quellen mit wachsender Bedeutung.“