Bad

Badplanung auf kleinem Raum

Mittwoch, 04.01.2023

Besonders kleine Grundrisse fordern Installateure in vielerlei Hinsicht heraus.

Das Bild zeigt ein junges Paar bei der Badplanung.
Quelle: Adobe Stock

Laut Dirk Kaiser, Geschäftsführer des Installationsbetriebs Dirk Kaiser Haustechnik & Massivhaus GmbH, sind 70 Prozent der deutschen Bäder nur zwischen 3,5 und 7 Quadratmeter groß. Eine große Herausforderung besteht bei der Badplanung – sowohl bei der Sanierung im Alt- als auch im Neubau – daher darin, die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden in dem architektonisch vorgegebenen Raum zu realisieren. Dies erfordert nicht nur kreative Ideen, sondern auch viel handwerkliches Geschick.

Neben beengten Verhältnissen geben zusätzlich Dachschrägen und Fensterflächen oft wenig Spielraum – jeder Zentimeter muss sinnvoll genutzt werden, ohne das Badezimmer zu überladen. Vor allem bei der Anordnung von Sanitärobjekten gibt es viel zu beachten. Diese und somit auch die Raumgestaltung werden im Badezimmer vor allem von den vorhandenen Anschlüssen bestimmt. Es gilt also zu klären, wo sich diese befinden und ob es je nach Bedarf Möglichkeiten gibt, sie zu verlegen.

In welche Richtung WC, Waschtisch, Dusche oder Badewanne am besten ausgerichtet werden, kann vorab mit Hilfe einer 3D-Visualisierung dargestellt und mit dem Kunden besprochen werden. „Mit einer guten Planung kann aus dem Bad ein einzigartiges Konzept entstehen. Eine 3D-Planung ermöglicht es dem Kunden, sich mit seinem neuen Bad zu identifizieren“, betont Dirk Kaiser. Dusche oder Badewanne, Doppel- oder Einzel-Waschtisch? Zunächst erstmal ist die Größe des Raumes entscheidend – je weniger Quadratmeter, umso mehr Kreativität und Fachwissen der Badplaner ist gefragt. Die Produktvielfalt der Hersteller ermöglicht auch bei begrenztem Platz eine optimierte Badausstattung.

Bewegungsfreiheit durch passende Elemente

Die Praxis zeigt: Für kleine Bäder sollten Keramiken, Armaturen und Möbelstücke der Raumgröße entsprechend ausgewählt werden. Dirk Kaiser: „Die Auswahl der Objekte wird ausschließlich vom Raumkonzept bestimmt. Es kommt nicht auf möglichst große und tolle Einzelstücke an, sondern es ist entscheidend, dass das Gesamtkonzept stimmig ist und ein Bad entsteht, in dem man sich wohlfühlt.“ Produkte mit einer durchdachten Formgebung und reduzierten Ausladungen lassen Bewegungsfreiheit und Komfort zu, und sind dadurch geradezu perfekt für Bäder mit wenig Fläche. Waschtisch-Ecklösungen können hier beispielsweise eine Möglichkeit sein.

Darüber hinaus spielt die geschickte Kombination der eingesetzten Elemente eine entscheidende Rolle – sowohl in Bezug auf Design als auch Funktion. Zu einem kleinen Waschtisch muss zum Beispiel auch die Armatur in der passenden Größe gewählt werden, damit das Wasser nicht überspritzt. Bei der Planung kleiner Räume empfiehlt sich außerdem die Wahl einer platzsparenden Dusche statt einer Wanne, am besten bodengleich. Generell gilt: Der Boden des Bades sollte möglichst frei bleiben, um die Reinigung zu erleichtern und Stauraum zu schaffen. Hängende Wand-WCs stellen hier eine optimale Lösung dar.

Eine Frage von Licht und Farbe

Bei der Planung kleiner Badezimmer gibt es auch bei der Auswahl von Farben, Dekoration und Licht einiges zu beachten, um den gegebenen Raum optisch zu vergrößern. Vor allem die richtige Farbauswahl beeinflusst das Raumgefühl. „Bäder in hellen Tönen wie Weiß, Grau, Sand oder Pastellfarben wirken größer“, erklärt Sven Andrä, Installateur- und Heizungsbaumeister der Firma Andrä Bäder. Dunkle und knallige Farben sollten dagegen nur dezent eingesetzt werden, etwa bei Accessoires. Darüber hinaus eignen sich große Fliesen für Boden und Wände, um eine optische Vergrößerung zu schaffen. Ein weiterer Trick des Badplaners: Geschickt eingesetzte Spiegelflächen im Bad können die Grundfläche zusätzlich größer erscheinen lassen. In kleinen Badezimmern sorgt darüber hinaus auch die richtige Beleuchtung für mehr Tiefe. Gut geeignet sind zum Beispiel kleinere Lichtinseln wie einzelne Decken- und Bodenspots.

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