Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Großstädten Mangelware.
Aufstockung schafft mehr Wohnraum für Studierende
Mittwoch, 14.06.2023
Ein Projekt mit Vorzeigecharakter ist das Studentenwohnheim in Hannovers Hufelandstraße. Denn gerade Studierende sind besonders von Wohnungsmangel und steigenden Mieten betroffen.
Deshalb hat sich das Studentenwerk Hannover für eine Aufstockung des Flachdachs in leichter modularer Holzbauweise und beim Innenausbau für den Einsatz industriell vorgefertigter Sanitärwände von TECEsystem entschieden. Auch dank der Sanitärwände, die als Trennwände zwischen zwei Apartments zum Einsatz kamen, entsteht so bis März 2023 im Herzen der niedersächsischen Landeshauptstadt neuer Wohnraum für 50 Personen. Die Aufstockung fand in teilbewohntem Zustand statt, nur die oberste der drei Etagen des Studentenwohnheims war für die Zeit der Baumaßnahme nicht bewohnt.
Aufstockung als zukunftsweisende Lösung
Mit dem Bau von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr will die aktuelle Bundesregierung für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sorgen. Doch dieser ehrgeizige Anspruch trifft in der Realität auf fehlende Bauflächen, Fachkräftemangel und häufige Verzögerungen in globalen Lieferketten von Baustoffen. Die vertikale Nachverdichtung, also die Aufstockung von Bestandsbauten, gilt deshalb als zukunftsweisende Lösung. Denn wer in die Höhe baut, benötigt weniger Grund. Und wer schon in die Höhe gebaut hat, kann durch eine Aufstockung auf den Bestand zusätzlichen Wohnraum schaffen. Dabei ist serielles Bauen, so empfehlen Fachleute – angeführt von Bundesbauministerin Klara Geywitz – die Zukunft.
Das Studentenwerk Hannover liegt bei der Erweiterung des Studentenwohnheims in die Höhe also voll im Trend. „Wir haben uns für die Aufstockung entschieden, weil es die einzige Möglichkeit war, im Bestand neuen Wohnraum zu schaffen“, erklärt Stefan Lohse, Projektleiter aus der Abteilung Bau und Technik beim Studentenwerk Hannover, und ergänzt: „Die Modulbauweise bietet sich dafür an: Sie spart Kosten und Zeit. Denn was vorgefertigt ist, ist schnell und in kurzer Zeit aufgebaut.“
Auch die Experten teilen diese Meinung. „Die Aufstockung in Modulbauweise war bisher noch die Ausnahme, wird sich aber sicher durchsetzen“, sagt nicht nur der zuständige Fachhandwerker Christian Voss (Voss Gebäudetechnik). „Aufstocken statt in die Fläche zu gehen – die Diskussion über das Thema ist dringend notwendig“, betont auch Berit Bessell, Architektin vom ausführenden Büro Vorrink Wagner Architekten GmbH aus der niedersächsischen Landeshauptstadt.
Module schnell und zügig aufgebaut
In dem Studierendenwohnheim existierten in zwei Gebäuderiegeln bereits 164 Apartments und eine Drei-Zimmerwohnung. Das Aufstocken bringt nun zusätzlich 46 neue Ein-Zimmer-Apartments und zwei Zwei-Zimmer-Wohneinheiten – also Lebensraum für jeweils 25 Menschen pro Dach. Die Erweiterung wurde als leichte Holzkonstruktion aus vorgefertigten Wand- und Deckenelementen geplant. Damit setzten die Architekten eine Vorgabe des Bauherrn um, der sich eine möglichst leichte Bauweise gewünscht hatte. „Der Vorteil einer reinen Holz-Konstruktion ist, dass alles aus einer Hand kommt. Es ist nur ein Gewerk notwendig, das alle Aufgaben übernehmen kann: der Zimmermann.“ Die Wahl für den Innenausbau fiel auf Empfehlung des zuständigen Fachplaners Uwe Klossner (M+P Ingenieurbüro) auf die industriell vorgefertigten Sanitärwände von TECEsystem. „Diese Register bieten sich bei sich wiederholenden Grundrissen perfekt an. Für die Handwerker vor Ort ist ihr Einsatz äußerst sinnvoll“, erklärt Architektin Bessell.
Neue Konstruktion aufgesetzt
Mit einem halben Jahr Versatz erhielten die beiden Flachdächer in zwei Bauabschnitten je ein neues Dach. Optisch füllen sie eine Lücke und fügen sich nahtlos in den vorhandenen Bestand ein. Denn die Gebäude in direkter Nachbarschaft werden bereits von Satteldächern abgeschlossen.
Weiterführende Informationen: https://www.tece.com/de
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