Die eigenen vier Wände rechnen sich – mit einer „Zusatzrente“ im Alter von 300 Euro monatlich.
Die eigenen vier Wände rechnen sich – mit einer „Zusatzrente“ im Alter von 300 Euro monatlich.
Die eigenen vier Wände rechnen sich – in Form einer „Zusatzrente“ im Alter von 300 Euro monatlich. Trotz bereits stark gestiegener Immobilienpreise gilt das auch derzeit noch beim Kauf, wegen der historisch niedrigen Zinsen. Zudem besteht nicht die Gefahr einer Preisblase am Immobilienmarkt. Das legen zwei aktuelle Studien nahe.
Im Alter 300 Euro monatlich extra – das klingt verlockend. Diese Summe, finanztechnisch etwas sperrig als Liquiditätsrendite bezeichnet, ist der Lohn für den Konsum-Verzicht in jungen Jahren zugunsten des Erwerbs eigener vier Wände. Später, wenn die Immobilie schuldenfrei ist, muss der Eigentümer nur noch jeden sechsten Euro fürs Wohnen ausgeben, der Mieter hingegen fast jeden dritten.
Zu diesem Ergebnis kommt, wenig überraschend, eine gemeinsame Studie der LBS und des Forschungsinstituts empirica. Zur Methodik sagt die LBS: „Um einen ‚fairen‘ Vergleich beider Gruppen zu gewährleisten, wurden nur Mieter und Eigentümer mit einem Nettomonatseinkommen zwischen 2.000 und 3.000 Euro betrachtet. Unterschiede bei den Wohnungsgrößen wurden hingegen nicht berücksichtigt, sondern jeweils die tatsächlichen Wohnkosten von Mietern und Eigentümern herangezogen: bei Mietern die Bruttowarmmiete, bei Eigentümern die Ausgaben für Zins und Tilgung sowie ‚kalte‘ und ‚warme‘ Nebenkosten.“
Unter 40-Jährige geben rund ein Viertel ihres Einkommens für das Miet-Wohnen aus, der frischgebackene Wohn-Eigentümer hingegen jeden dritten Euro. Dieser anfängliche Konsumverzicht wird ab Mitte fünfzig belohnt: In dem Alter schneiden sich die Wohnkostenkurven zugunsten des Eigentümers, wie diese Grafik darlegt:
Zu den geringeren Wohnkosten kommt die meist höhere Wohnqualität der Eigentümer durch oftmals größere Wohnflächen und bessere Ausstattung. Zudem müssen sie weder Mieterhöhungen noch Kündigung befürchten. Der entscheidende Vorteil des schuldenfreien Wohneigentümers ist jedoch: Ihm stehen monatlich 300 Euro mehr zur Verfügung als dem Mieter.
Wie aber präsentiert sich aktuell der deutsche Immobilienmarkt generell? Seit 2010 sind die Preise für Wohneigentum um deutliche 11 Prozent gestiegen. Droht da eine spekulative Preisblase? Hingegen sanken im gleichen Zeitraum die Zinsen für langfristige Darlehen von noch über vier Prozent vor fünf Jahren auf heute durchschnittliche 1,6 Prozent. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) hat die Zinsentwicklung der letzten Jahre die Preisentwicklung überkompensiert. Heute ist Kaufen günstiger als Mieten. Das belegt dieser Vergleich der Mieten mit den Selbstnutzerkosten seit 2006 (Kosten pro Quadratmeter):
Mittwoch, 15.02.2017