Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) hat eine Studie zum Fachkräftemangel im Handwerk veröffentlicht: Es mangelt, an allen Ecken und Enden, so das (erwartbare) Fazit.
Dramatischer Mangel an Fachkräften in der SHK-Branche
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) hat eine Studie zum Fachkräftemangel im Handwerk veröffentlicht: Es mangelt, an allen Ecken und Enden, so das (erwartbare) Fazit.
Das Handwerk hat goldenen Boden, hieß es einst. Und daran hat sich bis heute nichts geändert, was jüngst durch die Corona-Krise einmal mehr deutlich wurde: Handwerk ist krisenfest und damit für junge Menschen eine sichere Option im Hinblick auf die Berufsplanung. Dennoch fehlen in Deutschland im Handwerk knapp 65.000 Fachkräfte, davon allein 54.000 Gesellinnen und Gesellen. Dies belegt die aktuelle repräsentative Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW).
Somit ist das Handwerk weit mehr als andere Branchen vom Fachkräftemangel betroffen. Dadurch müssen die Kunden nicht nur lange Wartezeiten in Kauf nehmen, sondern auch mit fehlenden Leistungen rechnen. Dies gilt ebenfalls für die Unternehmen anderer Branchen, die in Wertschöpfungsketten eng mit dem Handwerk verbunden sind. Auch während der Pandemie verbesserte sich die Engpasssituation kaum. Im Gegenteil – im Bauhandwerk stieg die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften noch weiter. Neben der Tatsache, dass die Branche händeringend um Nachwuchs kämpft, sind laut Studie auch 5.500 Meisterstellen nicht zu besetzen. So gab es im Jahr 2020, trotz Corona-Krise, für jede zweite vakante Meisterstelle bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen, mit denen man diese Stellen hätte besetzen können.
Von den 26 Handwerksberufen, in denen besonders viele Fachkräfte fehlen, sind 17 Berufe in den Bereichen Produktion und Fertigung sowie Bau zu verorten. Hierzu zählt beispielsweise auf der Gesellenebene die Bauelektrik, die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie die Kraftfahrzeugtechnik. Dabei fehlen insbesondere Handwerkerinnen und Handwerker mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Für sie sind auch die meisten offenen Stellen ausgeschrieben.
Ein Blick auf die Studienergebnisse zeigt: Spitzenreiter ist die Fachkraft für Bauelektrik. Hier gab es für 13.877 der insgesamt 18.137 vakanten Stellen im Jahr 2020 keine passend qualifizierten Arbeitslosen bundesweit, mit denen die Stellen theoretisch hätten besetzt werden können. In diesem Beruf ist demnach nicht nur die Zahl der fehlenden Fachkräfte sehr groß, sondern auch die Intensität des Fachkräftemangels. Auf 100 offene Stellen kommen lediglich 24 Arbeitslose mit passender Qualifikation. Schon bei einer Engpassrelation von unter 100 liegt ein Engpass vor. Ähnlich dramatisch ist der Mangel an Fachkräften in der SHK-Branche.
Dienstag, 03.05.2022