Unter dem Motto „Lösungen für eine nachhaltige Zukunft“ kehrt die ISH nach dem pandemiebedingt digitalen Format 2021 zurück in den Präsenzmodus.
Kessel-Vorstand Alexander Kessel über das Präsenz-Comeback der Weltleitmesse
Unter dem Motto „Lösungen für eine nachhaltige Zukunft“ kehrt die ISH nach dem pandemiebedingt digitalen Format 2021 zurück in den Präsenzmodus.
Das Fehlen der anziehenden und starken Messe-Fraktionen aus China und Russland sowie die krisenbedingt schwierige Wirtschaftslage haben die ISH-Begeisterung in manchen Chefetagen jedoch spürbar abgekühlt. Anders bei Kessel. Beim Systemanbietern von Entwässerungslösungen überwiegt die Vorfreude auf die größte internationale Branchenschau. Ein Gespräch mit Alexander Kessel, Vorstand Marketing und Vertrieb der Kessel AG in Lenting:
Herr Kessel, die Branchenstimmung im Vorfeld der ISH 2023 könnte kaum unterschiedlicher sein. Warum ist Kessel auf der ISH dabei?
„Es stimmt, während in der Heizungsbranche Hochkonjunktur herrscht, geht das Sanitär-Segment eher mit Vorsicht ins neue Jahr. Viele Wettbewerber haben deshalb länger mit einer ISH-Zusage gewartet. Es gibt auch Absagen, auf denen aktuell der mediale Fokus liegt. Aber es sind starke Marken mit an Bord. Wir sind seit über vier Jahrzehnten ein treuer und überzeugter Partner der ISH. Für Kessel war Frankfurt schon immer ein Pflichttermin. Wir sind mit unseren Entwässerungslösungen in über 60 Ländern erfolgreich vertreten, da darf die ISH als weltweit größter SHK-Branchentreff für Hersteller, Planer und Fachhandwerker als Marketinginstrument nicht im Kalender fehlen. Gerade für die Hersteller ist sie die größte unabhängige Herstellerplattform, um neue Lösungen, Produkte und Innovationen zu präsentieren. Für mich ist das ihr entscheidender Wesenskern als Fachmesse. Daher sehe ich uns alle auch in der Verantwortung, einen Beitrag zu leisten, damit die ISH eine Herstellerplattform bleibt. Kessel ist die Zusage am Ende also leichtgefallen und wir freuen uns, dass die ISH nach vier Jahren wieder in Präsenz stattfinden kann.“
Kritiker sehen die Messe im digitalen Zeitalter eher als Auslaufmodell.
„Ganz im Gegenteil. Natürlich führt kein Weg mehr am digitalen Messe-Erlebnis vorbei, gleichzeitig gibt es bei den digitalen Angeboten noch Luft nach oben. Hier sind zukünftig kreative Formate und Inhalte gefragt, die gerade die jüngere Fachbesucher-Generation ansprechen und einen Mehrwert für alle bieten, die nicht vor Ort sein können. Es geht aber vor allem darum, die Messe in einer stark digital geprägten Welt als Ort der Begegnung und Interaktion hervorzuheben. Das ist ihr unschlagbarer Standortvorteil. Deshalb gilt es, den Fokus noch stärker auf Emotionen und Erlebnisse zu richten, die auch das Gemeinschaftsgefühl ansprechen.“
Am Ende rechnen Veranstalter und Aussteller aber unterm Strich Quadratmeter-Preise und Kontaktzahlen als Erfolgsparameter ab.
„Auch hier muss ein Umdenken stattfinden – auf beiden Seiten. Überdimensionierte Messestände sind nicht mehr zeitgemäß. Das traditionelle Geschäftsmodell mit Präsentations-Quadratmetern als Währung wird sich selbst überholen. Auf der anderen Seite sind für uns die reinen Kontaktzahlen längst nicht das ausschlaggebende Kriterium. Für uns ist vielmehr die Qualität entscheidend. Beim ISH-Publikum liegt die Entscheiderquote und der Internationalisierungsgrad bei rund 70 Prozent. Für Kessel als weltweit agierendes Unternehmen ist diese Leitmesse eine ideale Plattform zum Netzwerken und ein Ort des Dialoges mit dem Fachhandwerk. Hier kommen die richtigen Akteure zusammen und hier können wir dementsprechend unsere Marke positionieren und ihr im persönlichen Kontakt mit Planern, Architekten, Fachhandwerkern und Entscheidern ein Gesicht geben.“
Donnerstag, 02.03.2023