Wer geht noch den klassischen Vertriebsweg?

SHK-Industrie sieht enormen Gesprächsbedarf

Die Hersteller von Sanitärarmaturen sehen den wachsenden Online-Handel in der SHK-Branche mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Er spare zwar Zeit und Geld, grabe aber dem klassischen Großhandel das Wasser ab.

Der Online-Handel spielt für die Material-Beschaffung im SHK-Handwerk eine immer größere Rolle. Das stellt auch den klassischen dreistufigen Vertriebsweg vor neue Herausforderungen. Eine von der Arbeitsgemeinschaft Sanitärarmaturenindustrie (AGSI) beauftragte Studie kommt zu diesen Ergebnissen:

Diese Erkenntnisse sieht die Industrie erstmal positiv: Onlinebeschaffung bedeute Prozessoptimierung, was dem Handwerk Zeit und Geld spare. Zudem blieben die SHK-Fachleute dem Fachgroßhandel treu.

Das täusche aber nicht darüber hinweg, dass eben diesem Großhandel durch die Online-Beschaffung 65 Mio. Euro Umsatz pro Jahr durch die Lappen gingen. Fast jeder zehnte so erworbene Artikel käme mittlerweile nicht mehr vom Fachgroßhändler, errechnet die AGSI. Dieser Anteil werde sich in den nächsten Jahren noch erhöhen, zumal die nicht-klassischen Onlineanbieter äußerst preisaggressiv vorgingen.

Die Industrie sieht einen großen Diskussionsbedarf angesichts dieser Entwicklung, aber auch wegen des zunehmenden Wettstreits Handelsmarke gegen Herstellermarke (Das SanitärJournal berichtete hier.

Das verbindet die AGSI mit der „Frage nach den Freiheitsgraden, die man der Industrie beim Erreichen ihrer Ziele und Betreiben ihres Geschäfts einräumen sollte – vor allem in puncto des immer mehr zunehmenden Online-Handels.“ Klingt das wie eine „Drohung“ der Industrie mit eigenem Online-Handel?

Montag, 28.05.2018