Weg mit der Baufeuchte!

Eine Million Wasserschäden pro Jahr

Bei Baufeuchte durch Wasserschaden ist natürliche Trocknung keinesfalls ausreichend. Dämmplatten müssen nach der Trocknung nicht ersetzt werden. Und kostensparendes Intervall-Trocknen ist genau so effizient wie Dauertrocknen – das sind die wichtigsten Ergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung des Fraunhofer Instituts für Bauphysik.

Es passiert mehr als eine Million Mal. Pro Jahr und in Deutschland. Leitungswasserschäden, die zunehmend immense Kosten verursachen. Interessanterweise liegen bis dato kaum wissenschaftliche Untersuchungen zur technischen Trocknung von Baufeuchte vor.

Diesen Mangel behebt jetzt das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP): Es untersuchte umfassend das Trocknungsverhalten verschiedener Baumaterialien. Auf den Prüfstand kamen Wände aus diversen Ziegeln, Porenbeton, Gipswandbauplatten sowie unterschiedlich verputzte Wand-Oberflächen, verfliest und unverfliest. Außerdem testeten die Wissenschaftler Holzbalkendecken mit Schlacke- und Lehmpelletfüllung sowie Fußbodenaufbauten mit und ohne Fliesenbelag.

(Simulierte) Theorie und (geprüfte) Praxis im Einklang

Die Ergebnisse der praktischen Versuche verglichen die Wissenschaftler mit rechnerischen Simulationen. So lässt sich zukünftig die jeweils wirksamste Trocknungsmethode vorab bestimmen. Im Wechselspiel von Theorie und Praxis konnte das Wärme- und Feuchte-Simulationsprogramm anhand der Versuche angepasst und optimiert werden, betont das Institut.
Zur Trocknung kamen IR-Strahlungsheizplatten und Folienzelte zusammen mit Adsorptionstrocknern zum Einsatz.

Wichtig für Bauherren und Fachhandwerker:

Bei allen Versuchen blieb aber Feuchte im Übergang Wand/Boden. Das erfordere eine Weiterentwicklung der Trocknungssysteme, so das IBP. Auch das unterschiedliche Trocknungsverhalten verschiedener Wandsysteme und Materialien muss noch genauer erforscht werden.

Montag, 09.10.2017