In der Toilette landet vieles, was da nicht hingehört. Anlässlich des Welttoilettentages am heutigen Freitag sei da etwas Aufklärung am stillen Örtchen nötig, meint Albaad, ein Hersteller von Feuchttüchern.
Welttoilettentag am 19. November
In der Toilette landet vieles, was da nicht hingehört. Anlässlich des Welttoilettentages am heutigen Freitag sei da etwas Aufklärung am stillen Örtchen nötig, meint Albaad, ein Hersteller von Feuchttüchern.
Welt-Toiletten-Tag… Nur ein weiterer PR-Gag im prall gefüllten Kalender der nahezu täglich zu begehenden Irgendwas-Jahrestage? Oder soll der allmähliche Triumph des Tiefspülers über den flach spülenden „Kollegen“ gewürdigt werden? Weit gefehlt: Vor zwanzig Jahren wurde dieser Tag von der Welttoilettenorganisation in Singapur etabliert. Seitdem wird er alljährlich am 19. November begangen, inzwischen auch mit dem Segen der UNO. Das durchaus ernst zu nehmende Anliegen hinter dieser Initiative ist die in vielen Weltregionen dringend erforderliche Verbesserung der Sanitärversorgung. Und seitdem hat sich da tatsächlich erfreuliches getan: 2020 hatte laut WHO erstmals in der Geschichte mehr als die Hälfte der Menschheit Zugang zu sauberem Trinkwasser, ausreichend Waschgelegenheiten und eben auch zu befriedigenden sanitären Einrichtungen.
Heute widmet sich die Welttoilettenorganisation einer weiteren Aufgabe – dem Projekt EcoSan. Der Begriff stammt aus dem englischen „Ecological Sanitation“ –etwa „Nachhaltige Sanitärwirtschaft“. Dabei geht es um die Entwicklung und Anwendung von Verfahren, die Sanitärversorgung und Abwasserbewirtschaftung zusammenfassen. Das Ziel von EcoSan: die Schaffung ökologischer, kreislauforientierter Sanitärsysteme zur Rückführung der in Fäkalien, Urin und im Grauwasser enthaltenen Nährstoffe vornehmlich als landwirtschaftliche Düngemittel.
Westliche „Überflussgesellschaften“ hingegen sollten anlässlich des 19. November ihr Augenmerk auf „Überflüssiges“ im WC richten. Das meint zumindest der Marktführer für Feuchttücher und feuchtes Toilettenpapier, die Albaad GmbH im münsterländischen Ochtrup: „Deutsche verbringen bis zu drei Jahren ihres Lebens auf dem WC – und dennoch herrscht viel Unwissen zur Frage: Was darf in der Toilette entsorgt werden?“
Gerade anlässlich des Welttoilettentages gelte es, weit verbreitete Irrtümer abzuräumen. So gehören beispielsweise Abschmink-, Desinfektions- und Babytücher nicht in die Toilette, „da sie aus einem reißfesten Viskose-Polyestergewebe bestehen. Im Abwasser löst es sich – ebenso wie Küchenpapier – nicht auf. Es können Verzopfungen entstehen, die Rohre verstopfen und Pumpwerke lahmlegen. Auch, wenn die Feuchttücher häufig im Badezimmer verwendet werden, gehören sie in den Restmüll statt in die Toilette.“
Das habe eine Felduntersuchung der TU Berlin bestätigt: Vor allem Feuchttücher und anderer Hausmüll verursachen Verstopfungen in der Kanalisation. Verschärft werde das Problem durch Corona, weil die Menschen mehr Zeit zuhause verbringen: „Da ist es umso wichtiger, Feuchttücher und Küchenpapier richtig zu entsorgen. Denn die Kosten zur Beseitigung der Verstopfungen tragen wir alle“, warnt Albaad.
Modernes, feuchtes Toilettenpapier hingegen zersetze sich schnell in der Kanalisation, da es aus biologisch abbaubaren Fasern in einem wasserlöslichen Verbund bestehe, so Albaad. Deshalb könne es unbedenklich über die Toilette entsorgt werden.
Freitag, 19.11.2021