Hessen hat die Bankenmetropole Frankfurt, hat den Millionen-Ballungsraum von Hanau bis Mainz, Wiesbaden. Und Hessen hat ein Hinterland. Das versteht sich auch so, als „Land“ im Sinne von ländlich. Es reicht im Osten bis Fulda oder Bad Hersfeld, im Norden bis Bad Arolsen, Frankenberg (Eder), Marburg. Oder bis Buchenau. Das gehört zu Dautphetal, ist landschaftlich wunderschön – und Standort von Roth.
Der 1.250 Mitarbeiter starke Global Player in Familienhand zählt mit seinen Energie-, Sanitär- und Umweltsystemen als typischer Hidden Champion mittlerweile zu den Weltmarktführern in den jeweiligen Bereichen – und feierte jetzt unter anderem im Beisein von Staatsminister Dr. Thomas Schäfer (Hessischer Finanzminister) 70jähriges Bestehen.
Ein runder Geburtstag, der im Grunde von einer zentralen Aussage dominiert wurde: „Vom Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer“. Und genau so heißt auch das Buch, das Firmenpatriarch Manfred Roth zum Jubiläum druckfrisch vorstellen durfte. Selbst verfasst, reich an Anekdoten und lesenswert eingegliedert finden sich hier sieben Jahrzehnte Firmen- und Lebenshistorie in einer Weise zusammengefasst, wie sie bildhafter und mitnehmender kaum das globale Werden eines Familienunternehmens darzustellen vermag.
Denn 70 Jahre Roth Speichersysteme / Roth Sanitärsysteme / Roth Flächentemperierung (gesamt heute griffig: Roth Industries), das ist auch sieben Jahrzehnte Familie Roth. Mit Unternehmensgründer Heinrich, der den Handwerksbetrieb für Kesselofen gründet, und Sohn Manfred, der (viel zu früh) in die Fußstapfen des Vaters treten musste – und dann doch in dieser als Übergang angesehenen Tätigkeit seine Lebensaufgabe fand. Unterstützt von Ehefrau Heike, der im Rahmen der Jubiläumsfeier entsprechend viele Glückwünsche galten – und heute nachgefolgt von seinen Kindern Claus-Hinrich Roth (CFO), Christin Roth-Jäger (COO Energy Systems) und Dr. Anne-Kathrin Roth (COO Sanitary and Enviromental Systems), die mittlerweile gemeinsam mit CEO Matthias Donges und COO Industrial Systems Alfred Kajewski auch in der unternehmerischen Verantwortung stehen.
Und wahrscheinlich ist es genau dieser Familienzusammenhalt, dieser gemeinsame Einsatz im Sinne des Unternehmens, der die Wurzeln für die stete Aufwärtsentwicklung von Roth bildete und heute noch bildet. Auch wenn es, blickt Manfred Roth in seinem Buch zurück, in all den Jahren immer wieder Rückschläge gab – „der Inhaberfamilie ist es immer wieder gelungen, Roth vorsichtig und bedacht weiterzuentwickeln“, so Geschäftsführer Matthias Donges in seiner Laudatio: „Die Diversifikation erfolgte in verwandte und ergänzende Bereiche und Technologien. Gute Erfindungen wurden meist erfolgreich vermarktet. Fehler, die nicht ausbleiben können, führten zu Verbesserungen und konsequenten Korrekturen. Letztlich dominieren die Erfolge die Misserfolge deutlich. Sonst würde Roth heute nicht mehr bestehen oder wäre nicht mehr in der Hand der Gründerfamilie.“
Wie lang, wie abwechslungsreich und wie – immer wieder – innovativ die 70 Jahre Roth waren und sind, macht nicht zuletzt die Ausstellung deutlich, die zum Jubiläum im Foyer des Stammhauses in Buchenau aufgebaut worden ist. Der erste Kesselofen, die aus dem Wandschrank ausklappbare Badewanne, die erste Komplettdusche, das erste Solarpanel, die ersten Speicher – das sind Meilensteine nicht nur des Familienunternehmens Roth, sondern für die gesamte Energie- und Sanitärbranche, die von diesen Innovationen aus dem hessischen Hinterland geprägt und durch sie immer wieder ein großes Stück weiter gebracht wurde. Selbst die Duschplatzlösungen, wie wir sie heute mit Duschboards und abgestimmten Installationskomponenten kennen, sind letztlich auf die Roth´sche Komplettdusche zurückzuführen – und DAS sind zweifellos Benchmarks, die erst einmal eingeholt werden müssen, bevor sie zu übertreffen sind…
In diesem Sinne gilt auch an dieser Stelle: Ein herzlicher Glückwunsch zum 70., ein herzlicher Glückwunsch an Roth für die bemerkenswert erfolgreiche Unternehmensgeschichte vom Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer, und ein herzlicher Glückwunsch an den Mann, der diese Geschichte maßgeblich gestaltet hat – Manfred Roth, der seine Erfahrung auch heute noch als President des Executive Boards in die Unternehmensgruppe einbringt.
Und ganz, ganz am Rande: Roth baut ein paar Straßen weiter sogar Maschinen, auf denen 180 Tonnen schwer aus Kunststofffaser die „Booster“ gesponnen werden, mit denen die Europarakete „Ariane 6“ abheben wird. Auch das ist Roth, im hessischen Hinterland… Man spricht nur nicht groß darüber, sondern macht es. Weil man es kann.
www.roth-werke.de