Die Gebäudetechnik steht vor einem Paradigmenwechsel. Getrieben von der Integralen Planung mit der Methodik des Building Information Modelings (BIM) und der zunehmenden Vernetzung von Aktoren und Sensoren im Anlagenbetrieb tritt die ganzheitliche Betrachtung von digitalen Prozessen in den Fokus.
Wie weitgehend die Wechselbeziehungen zwischen diesen digitalen Prozessen in den BIM-Fachmodellen (Architektur, Tragwerk und TGA) schon heute sind, ist Thema der neuen Viega Symposiumsreihe „Trinkwassergüte und Energieeffizienz – vernetzt durch digitale Prozesse“. Mit den neuen Möglichkeiten des Megatrends Digitalisierung (Internet of Things; IoT) rücken nun auch neue Schutzziele wie der Erhalt der Trinkwassergüte in den Fokus. Sie können über die Gebäudelebenszyklusphasen Planung, Bau und Betrieb digital vernetzt werden. Am Beispiel des digital mit der Methodik BIM geplanten Seminarcenters „Viega World“ als Referenzprojekt werden dabei auch die Auswirkungen dieses Paradigmenwechsels auf die künftige Arbeit von Ingenieuren, Fachplanern und planenden Fachhandwerkern gezeigt.
Das erste Viega Symposium 2018 ist am 6. November 2018 in Salzburg, das letzte findet am 13. Februar 2019 in Leipzig statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund des zu erwartenden Interesses wird eine rechtzeitige Anmeldung im Internet empfohlen.
Wechselbeziehungen sind entscheidend
Die Integrale Planung mit BIM bildet das grundlegende Fundament künftigen Bauens: Entlang des digitalen Zwillings kann ein Gebäude bereits im Vorfeld optimal für die im späteren Betrieb geltenden Nutzeranforderungen bedarfsgerecht ausgelegt werden. Dazu gehören auch Zielvorgaben wie Energieeffizienz, Komfortansprüche und Schutzziele wie der Erhalt der Trinkwassergüte. Durch den integralen Planungsansatz und die digitale Vernetzung dieser Prozesse entwickelt sich daraus künftig ein lernendes Gesamtsystem.
Aufbauend auf einer permanent aktualisierten Datenbasis können in so einem Planungsprozess fortlaufend Parameter und Einflussgrößen unter Berücksichtigung der entscheidenden Wechselbeziehungen verändert und die Konsequenzen für das Planungsergebnis mit dem Ziel eines maximal optimierten Anlagenbetriebs bei geringstmöglichem Energie- und Ressourceneinsatz bewertet werden.
Prozessorientierter Planungsansatz
Welches Potenzial sich aus der Kombination dieser ganzheitlichen Ansätze im Detail ergibt, zeigt das neue Viega Symposium „Trinkwassergüte und Energieeffizienz – vernetzt durch digitale Prozesse“: Die punktuelle Betrachtung von Einflussgrößen auf den Energiebedarf beziehungsweise auf die Trinkwassergüte eines Gebäudes wird durch einen prozessorientierten Planungsansatz ersetzt. Er reicht vom Hausanschluss über die Trinkwassererwärmung und das Leitungsnetz bis zur letzten Entnahmestelle. Der Hintergrund: Nur wenn die Bedarfsplanung mit dem späteren Anlagenbetrieb übereinstimmt, also nicht überdimensioniert wird und die regelkonforme Nutzung bei Bedarf durch digital unterstützte Aktorik und Sensorik unterstützt wird, ist ein energieeffizienter und qualitativ einwandfreier Anlagenbetrieb gewährleistet.
Im Rahmen des Symposiums werden zudem innovative Planungskonzepte und Technologien vorgestellt, wie bei einem vermehrten Einsatz regenerativer Wärmeerzeugung künftig noch weitere Energieeinsparpotenziale genutzt werden können. Denn nur über eine deutliche Steigerung regenerativer Wärmenutzung ist nach Ansicht namhafter Experten die Wärmewende 2030 als Voraussetzung zur Erreichung der Klimaziele 2050 zu realisieren.
Durch die Kernkompetenzen Installationstechnik, Trinkwassergüte und Energieeffizienz entsprechend aufgestellt, will Viega in dem Symposium „Trinkwassergüte und Energieeffizienz – vernetzt durch digitale Prozesse“ als einer der ersten Systemanbieter die genannten Gewerke zusammenführen und einen ganzheitlichen Lösungsansatz entwickeln. Wie praxistauglich diese Zusammenführung schon heute sein kann, wird dabei an einem digital bereits realisierten Bauprojekt – dem Seminarcenter „Viega World“ – vorgestellt.