Gut für Anleger – schlecht für Investitionswillige: Wichtige Notenbanken haben in den vergangenen Monaten eine geldpolitische Trendwende vollzogen. So hat die EZB beschlossen, das monatliche Ankaufvolumen für Anleihen von aktuell 80 Milliarden Euro ab April 2017 auf 60 Milliarden Euro zu reduzieren.
Die US-Notenbank ist schon einen Schritt weiter. Sie hat ihren Leitzins im Dezember um einen Viertel Prozentpunkt angehoben. Die Kapitalmarktrenditen haben ihren Aufwärtstrend dennoch nicht fortgesetzt, da die Maßnahmen der Notenbanken erwartet wurden und die Zinsen im Vorfeld der Entscheidung bereits gestiegen waren.
Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank, warnt Immobilienkäufer jedoch vor zu langwierigen Entscheidungen. Seiner Meinung nach sollten sie nicht darauf bauen, dass die Hypothekenzinsen noch lange Zeit auf dem aktuell sehr niedrigen Niveau bleiben. Die Inflation im Euroraum ist in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen und befindet sich nach langer Zeit nun wieder im Einklang mit dem Zielwert der EZB. Dementsprechend wird der Druck auf die Notenbank, ihre ultra-lockere Geldpolitik weiter zurückzufahren, im Jahresverlauf hoch bleiben. Und auch in den USA gibt es deutliche Anzeichen für eine etwas straffere Geldpolitik. Ein sprunghafter Anstieg der Zinsen ist zwar nicht zu erwarten. Bauherren sollten sich aber auf eine sukzessive Verteuerung der Hypothekendarlehen einstellen.