Stichwort: Energetische Sanierung – jetzt nach Fahrplan

Wertvolle Tipps für den Hausbau:

Nur Energieberatung? Das war gestern. Jetzt geht es per Fahrplan in die energieeffiziente Zukunft.

Möchten Eigentümer ihre Wohnhäuser energetisch sanieren, stehen sie oftmals wie ein Wanderer vor einem hohen Berg, den es zu erklimmen gilt. Welcher Pfad zum lohnenden Gipfel Energieeffizienz ist zu wählen? Der kurze, aber steile, oder doch der lange und leichtere? Saniere ich zuerst die Fenster, die Wände, oder investiere ich doch sofort in eine neue Heizung? Womöglich ist eine der Wegstrecken auch mit Seilbahn respektive der Förderung zu bewältigen…

Dem Wanderer hilft die gute Tourenplanung, dem sanierungswilligen Eigentümer hilft jetzt der individuelle Sanierungsfahrplan.

Entwickelt von der deutschen Energie-Agentur (dena), zusammen mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung und dem Passivhaus Institut, wurde dieses neue Instrument jetzt auf den Berliner Energietagen vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vorgestellt: „Der ‚Individuelle Sanierungsfahrplan‘ ist ein softwaregestütztes Tool, welches einen verständlichen Überblick über die in einem Gebäude langfristig anstehenden Sanierungen verschafft. Neben Energieeinsparpotenzialen und den Einsatzmöglichkeiten für erneuerbare Energien werden auch die dafür notwendigen Investitionen abgeschätzt sowie die Heizkosten- und CO2-Einsparungen ausgewiesen“, beschreibt das BMWi das neue Werkzeug und ergänzt: „Der neue individuelle Sanierungsfahrplan bietet Eigentümern eine transparente, maßgeschneiderte Übersicht über Sanierungsschritte für ihre Gebäude. Sie bekommen auf einfache Weise dargestellt, wann welche Maßnahmen zu erwarten sind, welche Umsetzung sie beinhalten und wie sie sich zu einer Gesamtsanierung zusammenfügen. Die in der Praxis typischen Schritt-für-Schritt Sanierungen können damit ab sofort in ein gebäudespezifisches Gesamtkonzept eingebettet werden.“

Ab Juli 2017 wird der Sanierungsfahrplan als Ergebnis einer Energieberatung anerkannt und gefördert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt bis zu 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten, maximal 800 Euro für Ein- oder Zweifamilienhäuser und 1.100 Euro für Wohngebäude mit drei und mehr Einheiten, wie die dena mitteilt.

Der Sanierungsfahrplan zeigt dem Eigentümer den individuellen Weg zur Schritt-für-Schritt- oder Gesamtsanierung auf. Der Plan wird dabei bildlich in der bereits bekannten energetischen Farbskala von rot nach grün dargestellt. „Die Zusammenstellung der Sanierungsmaßnahmen richtet sich nach dem Gebäude, den individuellen Bedürfnissen und persönlichen Wünschen des Hauseigentümers", betont die dena.

Dienstag, 13.06.2017