Stabile Gas- und Wasserversorgung

Branche bewältigt Herausforderungen im Corona-Jahr

Es gibt wohl kaum ein Unternehmen, das die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht zu spüren bekommt.

Das eine mehr, das andere weniger. Die Gas- und Wasserbranche in Deutschland beispielsweise gehört zur zweiten Kategorie. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) unter mehr als 200 Vorständen, Geschäftsführern und Versorgungsunternehmen bewältigt die Branche wesentliche Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie überzeugend erfolgreich.

„Die Absatzveränderungen in der Branche sind insgesamt wenig ausgeprägt. Während teilweise leichte Steigerungen beim Wasserabsatz zu beobachten waren, kam es zu etwas geringeren Gasabsätzen aufgrund von Rückgängen der industriellen Produktion“, heißt es seitens des DVGW. Allerdings gab es in anderen Bereichen spürbare Veränderungen. So wurden in der Erhebung starke Effekte im operativen Bereich deutlich: Etwa die Hälfte der Unternehmen spürte erhebliche Auswirkung auf die Arbeitsabläufe oder die Belegschaft.

Versorgungsengpässe sind absolute Ausnahme

Ebenso wie in vielen anderen Branchen setzen auch die Unternehmen der Gas- und Wasserversorgung auf digitale Anwendungen, wie Video- oder Telefonkonferenzen. Dies hat natürlich einen Einfluss auf den Personaleinsatz. Dennoch sind Versorgungsengpässe und den Betriebsablauf störende Personalausfälle die absolute Ausnahme – was für den DVGW ein eindeutiges Indiz dafür ist, dass die Krisen- und Notfallpläne der Branche einsatztauglich und wirksam sind.

Auf große Zustimmung unter den Versorgungsunternehmen trifft insbesondere das Technische Sicherheitsmanagement (TSM). Laut Umfrage ist es für fast 90 Prozent der Unternehmen ein wichtiges Werkzeug ihrer Krisenbewältigung. Kernaufgabe des TSM ist die Unterstützung des eigenverantwortlichen Handelns der Unternehmen und die gleichzeitige Kompetenzstärkung der technischen Selbstverwaltung der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung. Das Programm ist genau zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Versorgungsunternehmen. Der DVGW unterstützt mit abgestimmten Leitfäden die Gewährleistung einer rechtssicheren Aufbau- und Ablauforganisation der Versorgungsunternehmen und gibt Hinweise zur Verbesserung der betrieblichen Praxis.

Flexibilität fängt Auswirkungen der Krise auf

„Nicht nur technische Prozesse haben sich in der Corona-Krise verändert, auch die Arbeitswelt insgesamt in unserer Branche muss sich neu orientieren. Dass rund zwei Drittel der Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern während der Corona-Pandemie Flex- oder Home-Office ermöglichen, zeigt, wie flexibel unsere Branche auch in dieser Hinsicht bereits aufgestellt ist“, so Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW. „Rund 75 Prozent der Unternehmen wollen die kurzfristig etablierten digitalen Anwendungen auch in Zukunft beibehalten, um die Auswirkungen der Corona-Krise aufzufangen. Dieser hohe Wert macht deutlich, dass sich auch in unserer Branche die Arbeitswelt in Zukunft grundlegend verändern wird.“

Weiterführende Informationen: https://www.dvgw.de

Montag, 04.01.2021