Ein Schreckensszenario im Bad: Schon ein schlecht abgedichtetes Bohrloch kann ausreichen, dass Feuchtigkeit in die Wand gelangt und es dadurch zu Schimmelbildung sowie Bauschäden kommt.
Ein Schreckensszenario im Bad: Schon ein schlecht abgedichtetes Bohrloch kann ausreichen, dass Feuchtigkeit in die Wand gelangt und es dadurch zu Schimmelbildung sowie Bauschäden kommt.
Alle Baubeteiligten sind für die zuverlässige Abdichtung der Boden- und Wandflächen in Innenräumen mitverantwortlich, was Installateure, Fliesenleger, Planer und Architekten gleichermaßen einschließt. Dies legt die Abdichtungsnorm DIN 18534 (Teil 1) fest, die im Juli 2017 in Kraft trat und die DIN 18195 ersetzt. Eine genaue Absprache der Handwerksbereiche Sanitär-Heizung-Klima mit Fliesenlegern sowie weiteren Gewerken ist daher unabdingbar, um Ausführungsmängel und Haftungsrisiken zu vermeiden. Ergänzend zur DIN 18534 regelt die ETAG 022 auf europäischer Ebene die Abdichtung von Boden- und Wandflächen in Innenräumen. Das entsprechende Prüfverfahren erfolgt auf Basis der enthaltenen Teile 1 und 2 gemäß Anhang F.
Gerade bei dem zunehmenden Einsatz von Gipskartonplatten, etwa in Fertighäusern und bei der Ständerbauweise, ist die sichere Abdichtung gemäß den Normen umso bedeutender. Feuchtigkeit kann hier schnell zu einem Stabilitätsverlust führen. Je nachdem, mit welcher Menge und Häufigkeit Bereiche mit Wasser in Berührung kommen, wird in der DIN 18534 zwischen unterschiedlichen Wassereinwirkungsklassen von W0-I (gering) bis W3-I (sehr hoch) unterschieden. Dabei bewegt sich die Klassifizierung im häuslichen Badezimmer zwischen W0-I bis W2-I (hoch). Zudem legt die DIN 18534 fest, dass die Abdichtung über die Dauer der Nutzung funktionieren muss. In einem privat genutzten Badezimmer sind das 20 bis 30 Jahre. Silikon eignet sich hierfür nicht als Abdichtmasse, da es als Wartungsfuge gesehen wird, die circa alle fünf Jahre nachgebessert werden muss und somit auch nicht den Vorgaben der Normen entspricht.
Manchmal reicht schon ein einzelnes, schlecht abgedichtetes Bohrloch - und Feuchtigkeit dringt in die Wand. Dennoch sind Handwerker und Heimwerker darauf angewiesen, Montagegegenstände, wie Bad-Accessoires, Armaturen, Regale oder Sanitärobjekte nachträglich im Nassbereich zu befestigen. Mit dem „DuoSeal“ und der im Set enthaltenen Schraube lassen sich jetzt Anbauteile in Nassbereichen auf Fliesen wasserdicht und sicher befestigen.
Die Entwicklung bis zur Markteinführung des Dübels hat etwa vier Jahre gedauert und erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Experten und Anwendern aus der Abdichtungs- sowie Sanitärbranche. Um sicherzugehen, dass der „DuoSeal“ an die Erfordernisse in den geltenden Normen angelehnt ist, stellte fischer den Dübel sowohl gemeinsam mit externen und unabhängigen Sachverständigen als auch intern über Monate hinweg gründlich auf den Prüfstand. Nach der DIN 18534 darf ein Bohrloch nur in Bereichen bis W1-I nachträglich gesetzt werden. Jedoch gibt es lediglich ein festgelegtes Prüfverfahren – und zwar für die extremen Bedingungen nach W3-I. Daher testete fischer den DuoSeal nach den Anforderungen der höchsten Wassereinwirkungsklasse.
Somit wurde der Dübel mit der zugehörigen Schraube nach den Grundsätzen zur Erteilung von allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen (abP) für Abdichtungen im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen geprüft, die als anerkannte Ersatzprüfungen gemäß DIN 18534 gelten. Dabei wurde er in einem typischen Fliesenaufbau gesetzt: Ein geeigneter Unterbau, eine zusätzliche Abdichtungsschicht sowie Kleber und Fliese. Dann haben die Institutsmitarbeiter der unabhängigen Säure Fliesner Vereinigung e. V. ihn 28 Tage lang mit einer Wassersäule von 20 cm belastet. Dieser Beanspruchung hielt der „DuoSeal“ zuverlässig stand.
In demselben typischen Fliesenaufbau wurde der Dübel mit der Schraube zusätzlich vom Institut geprüft, indem er 100 Stunden lang abwechselnd mit Kalt- und Heißwasser bebraust worden ist. Diese „Wechselduschen“ mit 60 Grad beziehungsweise 10 Grad für je 60 Sekunden, inklusive jeweils 60 Sekunden Pause, wurden mit 1.500 Zyklen durchgeführt. Ergebnis: Der „DuoSeal“ in Kombination mit der beigepackten Schraube dichtet die Bohrlöcher in Anlehnung an die Bewertung der ETAG 022 zuverlässig ab. Zudem wurde der Dübel zusätzlich in einer Vielzahl von Grenzanwendungen mit positivem Ergebnis geprüft.
Somit eignet sich der „DuoSeal“ mit der beigepackten Schraube unter Berücksichtigung der national und international geltenden Abdichtungsnormen in Nassbereichen selbst für geflieste Flächen, die sehr häufig Spritzwasser und temporär anstauendem Wasser ausgesetzt sind. Da allerdings nach der DIN 18534 derzeit ungeplante Durchdringungen ab W2-I für diese Anwendung noch nicht vorgesehen sind, kann für den deutschen Markt ein Einsatz des Dübels und der im Set enthaltenen Schraube nur bis zur Wassereinwirkungsklasse W1-I empfohlen werden. Darüber hinaus sollten die jeweils nationalen Regelungen zur Anwendbarkeit von Dübeln in Nassbereichen vor jedem Einsatz beachtet und geprüft werden.
Bis dato gibt es kein klar definiertes Prüfverfahren zur Anwendbarkeit von Dübeln und ungeplanten beziehungsweise nachträglichen Durchdringungen in Nassbereichen auf nationaler und europäischer Ebene. Daher hatte fischer den „DuoSeal“ in Anlehnung an die ETAG 022 und DIN 18534 geprüft. Mit diesen Prüfungen werden normalerweise Abdichtungsbahnen, Dichtbänder und anderen Produkte auf Wasserdichtheit untersucht. Aus diesem Grunde ist fischer der erste Befestigungsspezialist, der mit einer reinen Kunststofflösung in Kombination mit einer Schraube ein solches Prüfverfahren bestritten und bestanden hat.
Der graue Kunststoff des „DuoSeals“ zeichnet sich durch eine hohe Fließfähigkeit aus. In Kombination mit seiner roten, festen Kunststoffkomponente und speziellen Geometrie erreicht der Dübel seine gewünschte Wirkung: Durch den Druck der Schraube beim Eindrehen wird die weiche, graue Komponente des Schafts an die Bohrlochwand gedrückt. Diese Abdichtungsfunktion wird beim Anziehen zusätzlich verstärkt, indem die stabile rote Komponente Druck auf den grauen Kunststoff überträgt. Zusätzliche Funktionssicherheit bieten der weiche und dünne Rand, der wie eine Dichtscheibe funktioniert, und die Riffelung am Schaft, um gröbere Unebenheiten im Bohrloch auszugleichen.
Weiterführende Informationen: https://www.fischer.group/de-de/
Mittwoch, 28.09.2022