Ist das Gras in Nachbars Garten grüner? Das zeigt der Blick in die Auftragsbücher europäischer SHK-Handwerker. Und der offenbart erstaunliche Unterschiede und Korrelationen.
Aufträge europäischer SHK-Kollegen im Vergleich
Ist das Gras in Nachbars Garten grüner? Das zeigt der Blick in die Auftragsbücher europäischer SHK-Handwerker. Und der offenbart erstaunliche Unterschiede und Korrelationen.
Neues Jahr, neues Glück - gilt das auch für das europäische SHK-Handwerk? Die USP Marketing Consultancy wagte einen Blick in die Zukunft. Nein, nicht in die Kristallkugel, sondern in die Orderbücher von 1.200 SHK-Handwerkern in sechs europäischen Ländern. Die sind am prallsten gefüllt bei unseren polnischen und niederländischen Nachbarn. Und am dünnsten – hier in Deutschland. Gefüllt meint hier: Für wie viele Monate haben die Betriebe Aufträge, die sie mit ihrem derzeitigen Team abarbeiten können?
Das ist die „Orderbuch-Hitparade“ vom dritten Quartal des letzten Jahres:
Polen: 6,3 Monate. Nach einem schwachen Start 2017 mit sinkenden Umsätzen hat sich die polnische SHK-Branche gut erholt, mit wieder deutlich steigenden Umsätzen und guten Erwartungen für die Zukunft.
Niederlande: 6,1 Monate. Die gesamte Bau- und Installationsbranche hat sich über das ganze Jahr mit stetigen Zuwächsen gut entwickelt. Weit mehr als die Hälfte der niederländischen Kollegen erfreut sich deutlich gestiegener Umsätze.
Belgien und Frankreich: 5 Monate. Erstmals seit 2014 erholen sich die meisten französischen SHK-ler wieder und verzeichnen kontinuierlich steigende Umsätze. Ihre belgischen Nachbarn wiederum verzeichnen seit Jahren stabilen Umsatzes auf gleichbleibend hohem Niveau.
Großbritannien: 4,5 Monate. Brexit? Was ist das? Während 2016 direkt nach der Brexit-Abstimmung das britische SHK-Handwerk etwas irritiert reagierte, war davon im letzten Jahr überhaupt nichts mehr zu spüren. Steigende Umsätze und hohe Erwartungen prägen die Stimmung.
Deutschland: 3,5 Monate. Die deutschen SHK-Unternehmen engagieren sich vorwiegend in Renovierungen und Sanierungen, weniger in Neubau-Projekten. Das erklärt das relativ „dünne“, aber stabile Orderbuch. Die Umsätze sind ähnlich hoch wie in 2016 oder steigend.
Ein Vergleich der Auftragsbücher europäischer SHK-Unternehmen zeigt: In jedem Land schwankt die Kennziffer mehr oder weniger stark um ein ganz bestimmtes Niveau. Handwerker in Ländern mit vielen Neubauprojekten wie Polen und den Niederlanden haben ein „dickeres“ Orderbuch. Wird hingegen mehr renoviert und modernisiert wie in Deutschland, liegt die Anzahl der Monate mit Aufträgen in der Regel niedriger, verharrt dabei aber auf einem stabilen Niveau. Ob das reiner Zufall ist oder ein ursächlicher Zusammenhang, sei dahingestellt.
Mittwoch, 31.01.2018