Preise für Wohnungen weiter im Steigflug

Nur zwei Prozent Inflation?

Die Preise für Wohnimmobilien stiegen in einem Jahr um zehn, in den letzten zehn Jahren um über 60 Prozent. Trotzdem ist Wohneigentum weiterhin erschwinglich, wegen der geringen Hypo-Zinsen.

Über 306.000 Wohnungen wurden im letzten Jahr fertiggestellt. Das ist mit einem Plus von 4,6 Prozent der kräftigste Anstieg seit vier Jahren. Gleichzeitig stiegen die Preise für Wohnimmobilien im ersten Quartal (Q1) 2021 um 9,4 Prozent, verglichen mit Q1 des Vorjahres. Die nach wie vor vergleichsweise niedrigen Hypothekenzinsen lagen zuletzt bei 1,06 Prozent, laut dem Deutschland-Monitor von Deutsche Bank Research. Daher bleibt Wohneigentum erschwinglich, zumindest zinsseitig. Der entsprechende Index liegt derzeit bei 28 (im Jahr 2005 = 100). Allerdings könnte die Erschwinglichkeit im Laufe des Jahres etwas sinken: „Wegen höherer Hypothekenzinsen, schwacher Einkommensentwicklung und vermutlich weiter steigender Hauspreise“, vermuten die Experten von DB Research.

Apropos steigende Preise: Laut der Bausparkasse Wüstenrot haben sich diese für selbstgenutzte Wohnimmobilien in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 62 Prozent erhöht. Besonders extrem ist die Situation laut Immowelt in fünf von 14 untersuchten Städten: Da zahlen Käufer heute mehr als doppelt so viel wie vor zehn Jahren…

Ein weiterer Preistreiber: Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz (März 2021) sieht DB-Research den regulatorischen Rahmen deutlich verschärft. Das gehe einher mit wachsenden Belastungen für Investoren und Häuslebauer. Für dieses Jahr erwarten die Experten eine Inflationsrate von 2,8 Prozent, für 2022 von zwei Prozent. Ist das nicht eine reichlich optimistische Annahme, angesichts der derzeit massiv steigenden Preise für Bau- und Rohstoffe? Dazu berichtet das SanitärJournal hier.

Mittwoch, 14.07.2021