Zugegeben: Denkt man an das Badezimmer, so sind es wohl zuerst Produkte wie die Badewanne, die Dusche oder die Armatur, die vor dem inneren Auge erscheinen. Weniger sind es wohl die Spiegel oder Badmöbel. Dabei geht es insbesondere in diesen beiden Produktgruppen aktuell steil bergauf.
Die Unternehmensberatung Titze hat jetzt in einer Studie sogar einen Rekord ausgemacht: Die inländische Marktversorgung für Badmöbel und Spiegelschränke hat 2016 nach einem Anstieg um 5 Prozent mit 510 Millionen Euro zu Herstellerabgabepreisen (netto) erstmalig die Schallmauer von 500 Millionen Euro durchbrochen. Und der Positivtrend soll sich auch in diesem Jahr fortsetzen.
Es lohnt sich also, mal einen genaueren Blick in den Badezimmerspiegel zu werfen. Denn die Nutzung des eigenen Badezimmers wird immer vielschichtiger, die Badeinrichtung dementsprechend anspruchsvoller. Die Entwicklung attraktiver Badmöbel- und Spiegelschranklösungen trägt seit Jahren zu dieser positiven Entwicklung bei. Für die Hersteller ist dies natürlich ein Grund zur Freude – jedenfalls, wenn sie auf den zweistufigen Vertriebsweg setzen. Denn insbesondere der Online-Handel profitiert von den aktuell ungewöhnlich guten Rahmenbedingungen etwa durch den florierenden Wohnungsbau.
Jüngsten Schätzungen zu Folge wird der Online-Handel bis zum Jahr 2025 ein Viertel des Marktvolumens erreichen. Auch der Objektmarkt profitiert. Die Bau- und Heimwerkermärkte halten allerdings - ähnlich wie der Sanitärhandel - ihre eher schwache Position.
Wenn man heute in der Bad- und Sanitärbranche über den Onlinehandel spricht, ist vor allem ein Unternehmen in aller Munde: Reuter! Nach eigenen Angaben hat Reuter mittlerweile mit mehr als 200 Marken nahezu jeden Sanitärhersteller im Angebot. Badmöbel und Spiegelschränke sind dabei die am breitesten vertretene Produktgruppe, gefolgt von Duschkabinen und Duschwannen.
Den deutschen Markt insgesamt teilen sich aktuell 181 Anbieter. Dabei hat sich der Hersteller Pelipal als Marktführer eindeutig etabliert. Pelipal profitiert von der breiten Distribution über alle Vertriebswege hinweg. Burgbad bleibt hingegen Marktführer in der sanitären Handelswelt, während sich Puris weiter positiv entwickelt und die Position drei im Gesamtmarkt festigt.
Glänzend muss es sein
Doch egal, ob nun vom Fachhandwerker oder aus dem Internet … eines haben die Produkte auf allen Vertriebswegen gemein: Sie müssen gefallen. Ganz besonders tun dies die glänzenden Exemplare. Dies sagt jedenfalls die Studie. So haben glänzende Lackoberflächen mit 33,2 Prozent (+3,7 Prozent) Marktanteil erstmalig die glatte Folienoberfläche mit 24,6 Prozent (+0,6 Prozent) deutlich von der Spitzenposition verdrängt. Gleichzeitig ist Glas als Oberfläche im Kommen. Die klare und die satinierte Ausführung erreichen gemeinsam 19 Prozent Marktanteil.
Bei den Frontfarben bei Badmöbeln sind die „grauen Mäuse“ nach wie vor in der Unterzahl (15,5 Prozent), stattdessen gibt Weiß in alter Manier den Ton an. Der Anteil bei den Verkäufen ist nochmals um 4 Prozent auf 52,5 Prozent angestiegen. Holzdekore konnten ihren Anteil hingegen nicht komplett behaupten. Sie fielen auf 27,5 Prozent zurück (-1,5 Prozent).
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