Erstmals werden praktische Lösungen für das Minibad entwickelt.
Zu wenig Platz im Kleinstbad
Erstmals werden praktische Lösungen für das Minibad entwickelt.
Für ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben Zuhause hat das Bad eine Schlüsselstellung. Und längst gibt es bewährte Lösungen für das barrierefreie und altersgerechte Badezimmer. Aber es hapert immer noch an Lösungen für das pflegegerechte Bad. Vor allem in den Millionen Kleinstbädern fehlt der Platz für eine zweite, pflegende Person. Deutlich zeigt sich das in Schlauchbädern mit den Maßen 3,6 mal 1,3 Metern. Oder generell bei Bädern mit weniger als sechs Quadratmetern. Da lässt sich für eine benötigte Pflegekraft kaum Arbeitsfläche bereitstellen. Erschwert wird die Situation durch fehlende Normen und Standards für das Pflegebad. Die existieren bis dato nur für das barrierefreie...
Dieser unbefriedigende Zustand wird jetzt vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) geändert. Ausgehend von einer vom GKV Spitzenverband (gesetzliche Krankenkassen) geförderten Studie haben ZVSHK, Pflegekräfte, Wohnberater, Architekten und SHK-Handwerksunternehmen ein Anforderungsprofil für das pflegegerechte Bad entwickelt. Die detaillierten Planungskonzepte sind hier hinterlegt. Dazu sagt ZVSHK-Präsident Michael Hilpert: „Zusammen mit unseren Partnern haben wir jetzt Anforderungsprofile geschaffen, die nicht nur für Handwerker, sondern auch für Pflegestützpunkte, Sanitätshäuser, Wohnberatungen und Architekten nützlich sind. Wir sind überzeugt, dass diesbezüglich eine engere Kooperation mit den Akteuren der Gesundheitswirtschaft in den Regionen erforderlich ist, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu stemmen.“
Wie das aussehen kann, zeigt ein Großhandelsunternehmen in seiner Ausstellung bei Augsburg. In dem Minibad mit einem Grundriss von 2,3 mal 2,3 Metern wird mit teilbaren und schwenkbaren Wände neben WC und Dusche auf engstem Raum Bewegungsfläche für eine helfende Person geschaffen (siehe Bild).
Solche Lösungen und Konzepte werden beim ZVSHK unter einer Marke zusammengefasst: „Wir möchten mit dem Markenbegriff 'Badkomfort für Generationen' weitere beispielhafte Projekte mit pflegegerechten Bädern in den Badausstellungen des Großhandels und des Handwerks etablieren“, so Hilpert. Für die ISH im März 2023 wird das Pflegebad-Konzept um eine digitale Schulungskomponente erweitert.
Dienstag, 09.08.2022