Mehr Bauland braucht das Land…

Immobilien-Preisspiegel für tausend Städte (I)

Die aktuelle LBS-Publikation „Markt für Wohnimmobilien 2019“ bietet einen kompakten Zugriff auf wichtige Daten des Wohnungsmarktes.

Mieten und Preise, Entwicklungen in den Teilmärkten sowie Kosten und Finanzierungen werden übersichtlich dargestellt. Im Zentrum steht der Preisspiegel des Wohnungsmarktes in 1.000 Städten Deutschlands.

Alle Jahre wieder, seit der Jahrtausendwende, legen die Landesbausparkassen (LBS) den „Markt für Wohnimmobilien“ vor. Herzstück der Veröffentlichung ist der Preisspiegel für Wohnimmobilien in tausend Groß-, Mittel- und Kleinstädten Deutschlands. Zudem präsentiere das Heft „die wichtigsten Daten und Fakten zu den Themen Bautätigkeit, Wohnungsbestand, Finanzierung und Wohneigentumsbildung“, schreibt LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann. „Basis für den Preisspiegel sowie für die Einschätzungen zur weiteren Entwicklung ist auch 2019 die traditionelle Frühjahrsumfrage der Landesbausparkassen unter 600 Immobilienvermittlern von LBS und Sparkassen“, teilen die LBS mit. Bei 30.000 bis 40.000 in Deutschland tätigen Maklern (laut maklerverzeichnis.org und maklerkompass.de) stellt sich allerdings die Frage, wie fundiert die Datenbasis der Publikation eigentlich ist…

Lage, Lage, Lage… die alte Weisheit der Immobilienbranche wird jedoch durch die jetzt veröffentlichte Broschüre einmal mehr bestätigt. „Der Wert eines Hauses ist in Ostdeutschland am niedrigsten und steigt über den Norden und Westen bis in den ‚reichen Süden‘ an. Eine weitere Faustformel lautet: In der Großstadt ist es meist teurer als auf dem Land“, heißt es dazu in der Publikation.

Angebot an Bauland geht dramatisch zurück

Das nachlassende Angebot an Bauland treibt dessen Preise: Die sollen um 6,2 Prozent steigen, so die Experten der LBS – im Bundesdurchschnitt, wohlgemerkt. Das ist mehr als das Vierfache der aktuellen Inflationsrate von 1,4 Prozent (laut Destatis)…

Das rückläufige Angebot an Bauland ist besonders in Berlin, im Umland von Hamburg sowie in den Regierungsbezirken Karlsruhe und Oberpfalz stark ausgeprägt. Der Preisdruck wiederum zeigt sich am extremsten in - wenig überraschend – Berlin sowie im Regierungsbezirk Oberbayern und in Brandenburg-Nordost.

Lediglich in zwei der untersuchten Regionen, im hessischen Regierungsbezirk Kassel und im nördlichen Niedersachsen steigt das Angebot an Bauland (siehe Grafik).

Die immer weiter klaffende Schere zwischen sinkendem Bauland-Angebot und steigender Nachfrage heizt nicht nur die „Bauflation“ weiter an. Experten befürchten sogar eine drohende „Austrocknung“ des Wohnungmarkts. Darüber berichtete das SanitärJournal hier und hier.

Interessant ist der Blick auf den niedrigsten und höchsten am häufigsten bezahlten Preis für einen Quadratmeter Bauland: In München 2.300 Euro und in Salzgitter 65 Euro…

Donnerstag, 27.06.2019