Auch 2018 war ein gutes Jahr für die Ingenieurunternehmen der Bauwirtschaft: stabile oder steigende Umsätze und Gewinne und weiterhin hohe Erwartungen. Einziger Wermutstropfen ist der zunehmende Mangel an Fachkräften
Bauingenieure starten optimistisch ins Jahr
Auch 2018 war ein gutes Jahr für die Ingenieurunternehmen der Bauwirtschaft: stabile oder steigende Umsätze und Gewinne und weiterhin hohe Erwartungen. Einziger Wermutstropfen ist der zunehmende Mangel an Fachkräften
Er lässt nicht nach – der Boom in den unabhängigen Büros der beratenden Ingenieure. Gerade angesichts der leicht eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Erwartungen eine durchaus erfreuliche Tendenz, so der „Verband Beratender Ingenieure“ (VBI) in seiner jetzt vorgestellten Konjunkturumfrage 2019. Ursache für die glänzende Lage und Stimmung sind die auch in 2018 gestiegenen Umsätze bei mehr als der Hälfte allen befragten Büros (55 Prozent). Allerdings – der schönste Umsatz nützt wenig, wenn die Umsatzrendite nicht stimmt. Aber auch die ist 2018 bei fast neun von zehn Planerbüros entweder gleich geblieben oder sogar gestiegen. Im Jahr 2017 lag die Umsatzrendite bei 11 Prozent, 2016 hingegen bei 14 Prozent (das SanitärJournal berichtete hier).
Ein gutes Drittel der befragten Planer will in diesem Jahr den Personalbestand aufstocken, was allerdings nicht so einfach ist. Denn: Sagenhafte neun von zehn Büros beklagen, vakante Ingenieurstellen nicht schnell und qualifiziert besetzen zu können! Zwar freut sich VBI-Präsident Jörg Thiele über die gute Stimmungslage, aber: „Der Fachkräftemangel entwickelt sich zunehmend zur Wachstumsbremse für unsere Büros, deren Leistungsfähigkeit maßgeblich von hochqualifizierten, kreativen und engagierten Mitarbeitern bestimmt wird“, befürchtet Thiele.
Im Durchschnitt „ruhen“ die Ingenieurbüros auf einem komfortablen Auftragspolster von 10 Monaten. Mit einem Anteil von 51 Prozent überwiegen öffentliche Auftraggeber vor privaten Kunden (47 Prozent). Die wiederum haben offensichtlich eine bessere Zahlungsmoral: „Nur“ 29 Prozent begleichen ihre Rechnungen nicht fristgemäß. Hingegen lassen 41 Prozent der öffentlichen Auftraggeber die Zahlungsfrist verstreichen…
Aktuell steht die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) seitens des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) unter schwerem Beschuss, vornehmlich deren Mindest- und Höchstsätze (das SanitärJournal berichtete hier). Dazu ist recht aufschlussreich, wieviel Umsatz die Ingenieurbüros mit Leistungsbildern nach der HOAI erwirtschaften: Mehr als die Hälfte generiert damit rund 75 Prozent ihres Umsatzes (siehe Grafik).
Mittwoch, 06.03.2019