Machen lassen statt selber machen!

Junge Menschen greifen lieber zum Fachmann

Es lebe das Handwerk! Eine aktuelle Studie des Hamburger Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat herausgefunden, dass das Ansehen handwerklicher Expertise proportional mit der eigenen Fachkenntnis ansteigt. In einem weiteren ungewöhnlichen Verhältnis stehen Einkommen und Schwarzarbeit: Je größer das eigene Einkommen, desto höher ist auch die Bereitschaft, sich für Schwarzarbeit zu entscheiden…

Im Rahmen der repräsentativen Umfrage unter 1.003 Bundesbürgern im Alter von 18 bis 69 Jahren, ging es zunächst darum, wie versiert die Deutschen in Sachen Heimwerken sind. Dabei kommt ein Ergebnis besonders überraschend daher: Junge Menschen entscheiden sich meist fürs machen lassen statt selber machen. Von wegen DIY! Alles unter 30 Jahren engagiert lieber den Fachmann. Der Grund dafür liegt auf der Hand: In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sagt lediglich einer von zehn Bundesbürgern über sich selbst, er sei ein guter Heimwerker. „Daher ist die Beauftragungsquote von Handwerkern unter jungen Deutschen am höchsten“, schlussfolgert Luise Neumann, Studienleiterin von SPLENDID RESEARCH.

In der Altersklasse der 50- bis 59-Jährigen zählt sich hingegen rund jeder Fünfte zu den geschickten Heimwerkern. Insgesamt schätzen immerhin drei von fünf Bundesbürgern ihre handwerklichen Fähigkeiten als gut bis sehr gut ein. Lediglich 16 Prozent trauen sich wenig bis gar nichts zu in Sachen DIY. Spürbar ist jedenfalls, dass das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mit dem Alter zunimmt.

Handwerker schätzen ihre Kollegen

Knapp 30 Prozent der Bundesbürger haben in den vergangenen sechs Monaten einen Handwerker beauftragt. Hierbei waren knapp vier von fünf Auftraggebern mit der erbrachten Leistung zufrieden. Spannend: Handwerker beauftragen häufiger einen Handwerker! Ganze 88 Prozent der Handwerker waren mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis eines engagierten Profis zufrieden. „Unter den Profis herrscht ein hohes Ansehen handwerklicher Expertenleistungen. Das erklärt die höhere Zahlungsbereitschaft“, so Neumann. Doch auch die anderen Werte können sich sehen lassen: 80 Prozent der Heimwerker sowie 70 Prozent der Laien geben dem Preis-Leistungs-Verhältnis eines beauftragten Handwerkers eine gute bis sehr gute Note.

Soweit so gut. Anders sieht es allerdings in Sachen Schwarzarbeit aus. Hier lässt das Ergebnis staunen. Insgesamt hat bereits ein Viertel der Deutschen einmal im Leben einen Handwerker schwarz beschäftigt. Auffällig dabei: Die Zahl derjenigen, die sich für Schwarzarbeit entscheidet, steigt mit dem eigenen Einkommen. 37 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen ab 4.000 Euro haben einen Handwerker schon mal schwarz beschäftigt.

splendid.research.com

Mittwoch, 15.05.2019