Assistiert dem SHK-Fachmann auf der Baustelle künftig ein robotischer „Kollege“? Auf der Handwerksmesse in München demonstrierte jetzt ein sogenannter Cobot, wie er mit Menschen zusammen arbeiten kann. Und wie einfach er zu bedienen ist, quasi wie ein Smartphone.
Ein dritter Arm wäre jetzt nicht schlecht… das hat sich bestimmt schon jeder Handwerker im aufreibenden täglichen Einsatz gewünscht. Der Wunsch könnte sich in naher Zukunft erfüllen, wie auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München gerade zu sehen und zu bewundern war. Demnach werden sogenannte Cobots auch im Handwerk Einzug halten und die Menschen bei der schweren Arbeit auf der Baustelle oder in der Werkstatt unterstützen. Cobot ist die englische Abkürzung für mit Menschen „kollaborierende Roboter“. Anders als Industrieroboter, die in separaten Bereichen quasi „unter sich“ tätig sind, assistieren Cobots dem arbeitenden Menschen ganz direkt. Sie sind mit äußerst feinfühligen Sensoren ausgestattet, um ihre menschlichen „Kollegen“ vor Verletzungen zu schützen – bei einem ungewollten körperlichen Kontakt stoppen Cobots beispielsweise sofort und halten in ihrer Bewegung inne. Damit sind sie weitaus höflicher als viele Fußgänger…
Robotische Heinzelmännchen
Auf der Messe präsentierte ein Berliner Unternehmen zum Beispiel einen Cobot mit einem 7-achsigen sensitiven Roboterarm und eine selbst entwickelte Robotik Toolbox für den Einsatz in Handwerksbetrieben. „Unser Anspruch ist, die Bedienung des Roboters so einfach zu machen wie die eines Smartphones“, so die Entwickler von werk5, dem Hersteller. Und weiter: „Kollaborative Roboter, kurz Cobots, sind komplexe Werkzeuge, die durch individuelle Programmierung einzigartige Arbeitsprozesse möglich machen und mit einer bedienerfreundlichen Anwendung auch schon Auszubildende im ersten Lehrjahr begeistern. Wir geben dem Menschen ein Werkzeug an die Hand, wir ersetzen ihn nicht durch Technik“, ergänzt Gunnar Bloss, Geschäftsführer von werk5.
Für den effizienten Einsatz ihres „dritten Arms“ müssen Handwerker keine Programmierer sein, selbst Vorkenntnisse seien in der Zusammenarbeit mit einem Cobot nicht erforderlich. Cobots lernen eigenständig und entlasten das Fachpersonal beispielsweise durch das Zureichen von Bauteilen bei der Montage. Als „Assistenten“ des Fachhandwerkers ergänzen sie dessen Urteilsvermögen und Feinmotorik mit ihrer Kraft und Präzision. Bislang sind Cobots in Schreinereien angekommen, auf Baustellen und im SHK-Handwerk wurden sie noch nicht gesichtet...