Mineralguss wird Keramik als Material ablösen und die Materialien Acryl und Stahl stark verdrängen.
Wie Mineralguss den Dusch-Markt revolutioniert
Mineralguss wird Keramik als Material ablösen und die Materialien Acryl und Stahl stark verdrängen.
Das ist mal eine Aussage! Und sie kommt nicht von irgendwem, sondern ist ein Ergebnis einer brandaktuellen europaweiten Studie von Munich Strategy mit dem klangvollen Titel „The revolution of the shower place: How resin material is disrupting the traditional shower tray market”.
Und eine kleine Revolution steckt tatsächlich dahinter, immerhin wird sich der Mineralguss-Markt laut Studie in nur fünf Jahren verdoppeln. Spanien geht voran. Denn dort liegt der Ursprung der Erfolgsgeschichte. Im Lieblings-Urlaubs-Land der Deutschen werden heute bereits 80 Prozent aller spanischen Duschwannen aus Mineralguss hergestellt, und die Hersteller verdienen damit hohe zweistellige EBITDA-Margen. Denn ihre Produkte sind trotz kostengünstiger Herstellung im Premiumbereich positioniert.
In Europa sieht das Bild dagegen noch etwas verhaltener aus. Hier liegt der Anteil von Mineralguss am gesamten Duschwannen-Markt heute bei etwa 20 Prozent – allerdings mit jährlichen Wachstumsraten bis zu 30 Prozent. Munich Strategy geht daher davon aus, dass sich der Markt für Mineralguss-Duschwannen in Zentraleuropa in den nächsten fünf Jahren verdoppeln wird.
Bleibt die Frage, warum Duschwannen aus Mineralguss vom Endkunden verstärkt nachgefragt werden? Auch diese Antwort liefert die Studie und stellt dabei zwei Attribute voran: Design und Funktionalität. Mineralguss ermöglicht Farben, Oberflächen und Größen, die mit traditionellen Materialen nicht umgesetzt werden können. Obendrein punktet das Material mit funktionalen Eigenschaften. Ihre Oberflächen fühlen sich wärmer an als Keramik und Stahl, sind rutschfest und reparabel. Und damit nicht genug, denn auch die Installateure profitieren von dem Material. Schließlich ermöglicht es ihnen, die Duschwanne noch im Badezimmer auf Maß zuzuschneiden. Und last but not least bietet Mineralguss den Herstellern relativ einfache Produktionsprozesse ohne Hitzeentwicklung sowie mehr Flexibilität für kleinere Produktionsgrößen.
Ein weiterer Trend, der sich im Badezimmer nicht aufhalten lässt, ist die Digitalisierung. Und auch hier spielt Mineralguss eine wichtige Rolle. Denn schon beim Produktionsprozess lassen sich Sensoren einarbeiten, die den Duschplatz mit digitalen Zusatzfunktionen ausstatten. Dazu zählen zum Beispiel die berührungslose Steuerung der Wassertemperatur oder smarte Funktionen wie Gewichtsmessung oder Kindersicherung. Diese Aufwertung des Duschplatzes durch „Mineralguss 2.0“ soll Markenhersteller ermuntern, das Segment zukünftig selbst aktiv auszubauen. Das schützt im Übrigen auch vor der Konkurrenz durch Handelsmarken-Anbieter aus Süd- und Osteuropa – meint jedenfalls Munich Strategy.
Dienstag, 12.11.2019