Drohnen, Roboter, VR-Brillen und 3D-Drucker statt Hammer, Bohrer und Bleistift - „Ist das noch Handwerk?“ Also mit der Hand gewerkelt – oder aber haben längst Softwareprogramme und Roboter die Arbeit übernommen? Diese berechtigte Frage stellt sich auch die Internationale Handwerksmesse, die vom 13. bis 17. März 2019 auf dem Messegelände in München ihre Pforten für Besucher öffnet – und sie will sich damit nicht ad absurdum führen!
Aber Obacht. Wer die Messe besuchen möchte, sollte bei der Planung eines beachten: Sie ist geschrumpft. Nicht etwa an Größe, denn der Fachbesucherbereich wurde mit 10.000 Quadratmetern sogar erweitert. Vielmehr findet die Messe auf Wunsch von Ausstellern und Verbänden jetzt nur noch an fünf Tagen statt. Geschuldet ist diese Verkürzung den aktuell vollen Auftragsbüchern der Klempner, Installateure und Co., die im klassischen Sinne ja eigentlich gar keine Handwerker mehr sind, oder?!
„Das Handwerk hat in den vergangenen Jahren eine spannende Entwicklung erlebt und sich in vielerlei Hinsicht erneuert – mit seinen Produkten, Dienstleistungen und Arbeitswelten. Dabei hat Vieles in die Betriebe Einzug gehalten, das auf den ersten Blick mit Handwerk, wie man es sich herkömmlich vorstellt, scheinbar nicht mehr viel zu tun hat“, erklärt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).
Die Internationale Handwerksmesse hat diese Entwicklung im Handwerk – quasi vom Zollstock bis zur Planungssoftware - aktiv begleitet und immer wieder Impulse gesetzt. Entstanden sind ein neues Denken, ein neues Bild, eine Modernität des Handwerks. Diese gilt es nun in den Betrieben im Besonderen und in den Köpfen allgemein zu verankern. Denn immer häufiger fragen sich erstaunte Besucher beim Anblick der Hightech- und High-Class-Betriebe aus dem Handwerk, ob das was „drauf“ steht, auch noch „drin“ ist.
Das neue Gesicht des Handwerks
„Beim Handwerk gehören das Wissen um Traditionen und die Liebe zur Perfektion genauso zum Alltag wie Co-Creativity und Co-Working oder der Einsatz modernster Hilfsmittel wie Drohnen, Roboter, VR-Brillen, 3D-Scanner und -Drucker, Laser, Tablets und Smartphones“, sagt Dieter Dohr, Vorsitzender der Geschäftsführung der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH.
„Wir möchten überraschen, überzeugen, aufklären, begeistern und mit der Messe ein Erlebnis schaffen.“ Die Antwort auf die Frage: „Ist das noch Handwerk?“ lautet also ganz klar „Ja“! Und zwar mit Tradition als Basis. Die Zukunft als Vorbild – so heißt das offizielle Leitmotiv, das im März in den Münchener Messehallen anschaulich zum Leben erweckt werden soll.
Dabei steht der Fachbesucher erneut im Fokus. In Vorträgen, bei Beratungsgesprächen und Fachtagungen erhält er wertvolles Wissen, kann sein Netzwerk ausbauen und erlebt zudem Best-Practice-Beispiele, von deren Erfahrungen er profitieren kann. Hierzu zählen Betriebe, die sich den neuen Anforderungen des Marktes, der Kunden und ihrer Mitarbeiter stellen, die Vorteile neuer Technologien und der Digitalisierung nutzen, um flexibler und effizienter zu sein oder um neue Produkte, Dienstleistungen und Kooperationen zu schaffen. Eben echte Handwerker neu definiert.
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