„Das Geschäftsjahr 2023 hat der Bad- und Sanitärbranche einen Dämpfer versetzt“, erklärt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Hansgrohe Vorstands.
Negative Entwicklung der Baubranche wirkt sich auch auf Hansgrohe aus
„Das Geschäftsjahr 2023 hat der Bad- und Sanitärbranche einen Dämpfer versetzt“, erklärt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Hansgrohe Vorstands.
Nach den Rekordergebnissen in 2021 und 2022 war das vergangene Jahr nun auch für die Hansgrohe Group sehr herausfordernd: Als ein führender Anbieter von Premiumprodukten für Bad und Küche erzielte das Unternehmen 2023 einen Gesamtumsatz von 1,406 Milliarden Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (1,550 Milliarden Euro) einem Rückgang von minus 9,3 Prozent. Währungsbereinigt liegt der Umsatz 6,2 Prozent unter dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis sank auf 201,7 Millionen Euro, ein Minus von 18,3 Prozent gegenüber 2022 (246,8 Millionen Euro). So verringerte sich auch die daraus resultierende Umsatz-Ergebnisquote auf 14,3 Prozent (2022: 15,9 Prozent). Der Rückgang beim EBITDA mit 256,8 Millionen Euro (2022: 296,0 Millionen Euro) liegt bei minus 13 Prozent. Durch anhaltende Investitionen in Wachstumsbereiche wie das neue Werk in Serbien und zahlreiche Produktinnovationen ergibt sich eine EBITDA-Marge von 18,3 Prozent (2022: 19,1 Prozent).
„In Anbetracht der konjunkturellen Entwicklungen insbesondere auch im Bausektor ist der Geschäftsverlauf 2023 für die Hansgrohe Group trotz allem zufriedenstellend, es ist immerhin das zweit erfolgreichste Geschäftsjahr unserer Unternehmensgeschichte“, resümiert Hansgrohe-CEO Kalmbach. Trotz verhaltener Baukonjunktur konnte das Unternehmen im Projektgeschäft Erfolge verzeichnen. Auch Märkte wie die Türkei, Indien, Mexiko und die Regionen Südostasien und der Mittlere Osten zeigten äußerst positive Entwicklungen. Dennoch konnte das Unternehmen 2023 aufgrund der weltweiten konjunkturellen Rahmenbedingungen den Wachstumstrend der letzten Jahre in den meisten Ländern nicht fortführen. Der Umsatzrückgang ist vor allem auf die Hauptmärkte Deutschland und China zurückzuführen. Nach wie vor generiert der Schwarzwälder Sanitärhersteller den größten Umsatzanteil von 329,8 Millionen Euro in seinem Heimatmarkt. Die Inlandsumsätze verringerten sich dabei um minus 14,7 Prozent (2022: 386,8 Mio.). Der Umsatz im Ausland sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um minus 7,5 Prozent. Währungsbereinigt lag der Rückgang beim Auslandsgeschäft bei minus 3,4 Prozent. Die Hansgrohe Group erwirtschaftete vergangenes Jahr 76,5 Prozent ihres Umsatzes im Ausland (2022: 75 Prozent).
Die 2023 getätigten Investitionen betrugen 81,6 Millionen Euro (2022: 89,2 Millionen Euro), der zweithöchste Betrag in der Unternehmensgeschichte. In den davorliegenden fünf Jahren (2018-2022) lagen die jährlichen Investitionen im Schnitt bei 52 Millionen Euro. Trotz des rückläufigen Marktes und einer ergebnismindernden Wirkung investierte Hansgrohe den Betrag von 81,6 Millionen Euro in nationale und internationale zukunftssichernde Vorhaben, heißt es in der Bilanz. Ein weiterer Aspekt bei den Investitionen ist die Umsetzung der Hansgrohe-Nachhaltigkeitsstrategie in unterschiedlichsten Bereichen, von der Produktion bis hin zur Produktentwicklung.
„Bereits im vergangenen Jahr war eine verlässliche Prognose quasi unmöglich und dies gilt auch für 2024“, so Kalmbach, „das Einzige, was sicher ist: Wir alle stehen vor immensen Herausforderungen. Das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld bleibt nach wie vor unsicher, die Marktverhältnisse ändern sich in immer kürzeren Abständen. Daher planen wir für das laufende Geschäftsjahr mit kaufmännischer Sorgfalt und fahren weiterhin auf Sicht.“ Das Unternehmen erwartet für 2024 keine sofortige Rückkehr zum gewohnten Wachstum, sondern rechnet mit einer Seitwärtsbewegung der Umsatzkurve.
Dienstag, 07.05.2024