Mit „FlowFit“ hat Geberit ein neues, universelles Rohrleitungssystem für Heizung und Sanitär vorgestellt.
Mit „FlowFit“ hat Geberit ein neues, universelles Rohrleitungssystem für Heizung und Sanitär vorgestellt.
Eine Besonderheit: Für die Verpressung der Fittinge benötigt der Installateur über alle acht Rohrdimensionen des Mehrschichtverbundrohres von d16 bis d75 hinweg nur noch zwei Pressbacken.
In der Sanitär-Branche gibt es bekanntermaßen ein paar Handlungsfelder, die sind ausgesprochen wettbewerbsintensiv. Trotz oder gerade wegen vermeintlich weitgehend austauschbarer Produkte. Oder weil eben diese Produkte der Kunden-, also der Handwerkerbindung dienen. Wie beispielsweise: Rohre. Kupfer, Edelstahl, als Mehrschichtverbund in drei, vier oder wie viel Lagen auch immer aufgebaut, starr oder formstabil, mit oder ohne werksseitiger Ummantelung oder Dämmung – es gibt nur wenig, was es nicht gibt.
Entsprechend schwer ist die Frage nach dem „besten Rohr“ zu beantworten. Nicht zuletzt, weil bekanntermaßen neben dem originären Einsatzzweck auch die Wasserqualitäten eine entscheidende Rolle spielen. Oder die sogenannten Zeta-Werte. Also der Durchflusswiderstand, der sich – gemäß den Anhängern der einen (reinen?) Lehre – bis auf die „schlankere“ Dimensionierung auswirken kann, während die andere Fraktion – vor allem bei komplexeren Installationen – die pointierte Zuspitzung der Diskussion auf einzelne Komma-Stellen eher als Marketingargument denn als funktionstechnisches Leistungsmerkmal einstufen.
Sei´s drum: Ohne Rohr läuft, besser: fließt, nun mal nichts, und der Fachhandwerker hat entsprechend die Qual der Wahl. Ab sofort mehr denn je, denn mit dem „FlowFit“-System hat Geberit eine Neuentwicklung auf den Markt gebracht, die näher anzuschauen sich allemal lohnt.
Die Hard Facts vorneweg: „FlowFit“ ist ein
das vornehmlich für Trinkwasser und Heizung, aber zum Beispiel auch für Kühl- und Betriebswasser, für Druckluft und Gase zugelassen ist. Eine innere und äußere Schicht aus Polyethylen (PE-RT II) betten dabei eine mittlere Lage aus Aluminium ein: Die äußere Kunststoffschicht aus PE-RT II schützt vor Korrosion und mechanischen Schäden. Die mittlere Aluminiumschicht macht das Rohr stabil und gleichzeitig biegefähig. Durch die PE-RT II-Innenwand sind die Leitungen korrosionsbeständig und lebensmittelecht. Planer können „FlowFit“ daher bedenkenlos für alle Trinkwasserqualitäten einsetzen. Bei der Installation verringert die
den Platzbedarf, weil die Pressbacken nicht mehr um das komplette Rohr angelegt werden müssen. Dafür umfasst eine Pressstelle aus Edelstahl den Fitting, die per Presswerkzeug zusammengezogen wird und die Verbindung dauerhaft dichtet. Zudem können alle Rohrdimensionen mit nur
verpresst werden – das spart Zeit, minimiert den Aufwand und reduziert die Werkzeugkosten. Für die Dimensionen d16 bis d40, damit die typische Installation im Ein- und Zweifamilienhaus, genügt sogar eine Handpresszange, sagt Geberit. Ein vorheriges Entgraten und Kalibrieren der Rohre ist bei „FlowFit“ im Übrigen nicht notwendig. Die zuverlässige Dichtheit der Rohrleitungen wird über
der nur abfällt, wenn eine Verbindung sicher und unlösbar verpresst ist. Die Form des Indikators lässt bei der Werkzeugführung keine Toleranzen zu, sodass es nur eine Möglichkeit gibt, das Presswerkzeug anzusetzen. Fehlerhafte Verpressungen seien dadurch nahezu ausgeschlossen. Zudem verfügt jeder Fitting über mehrere Sichtfenster zur Kontrolle der Einstecktiefe.
Die Verarbeitungsvorteile von „FlowFit“ sind das eine, am Thema „Druckverluste“ ist Geberit aber genauso wenig vorbeigekommen. Und präsentiert bei dem neuen Rohrleitungssystem eine „aufeinander abgestimmte und verbesserte Rohr- und Fittinggeometrie“, die „für einen optimierten Durchfluss und geringere Druckverluste sorgt. Das führt zu kürzeren Ausstoßzeiten und weniger Wasservolumen.“ Davon profitiere selbst der Planer, denn der könne das System mit wesentlich kleineren Durchmessern berechnen: „Mit ,Geberit FlowFit‘ kann also nicht nur wirtschaftlicher geplant und gearbeitet werden, es leistet gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Trinkwasserhygiene“, so der Hersteller.
Die „FlowFit“-Verbundrohre lassen sich bis d20 mit Hilfe von Biegefedern biegen, für die Dimensionen ab d25 bis d50 wird ein Biegewerkzeug benötigt. Die Rohre werden als Stangen- oder Rollenware angeboten, und zwar wahlweise als Rolle „nackt“, Schutzrohr oder vorgedämmt. Darüber hinaus gibt es „FlowFit“ auch als Vollkunststoffrohr. Für den Einsatz in geschlossenen Kreisläufen (z.B. im Heizungsbereich) ist ebenfalls ein Mehrschichtverbundrohr als Stangen- oder Rollenware, je nach Bedarf auch vorgedämmt, verfügbar. Dank dieser Variantenvielfalt und einer Auswahl von mehr als 450 Fittinge aus Polyphenylensulfon (PPSU) sowie Gewindeteilen aus bleifreiem Rotguss und bleifreier Siliziumbronze lasse sich also so gut wie jede Sanitärinstallation in der Haustechnik lösen, so Geberit. Zugelassen ist „FlowFit“ für die Heizungsinstallation von 0 bis 80 °C, für die Trinkwasser-Installation von 0 bis 70 °C sowie für einen Betriebsdruck bis zu 1 MPa (10 bar). Das neue System erfüllt zudem die zu erwartenden Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH 2021. Des Weiteren verfügt „FlowFit“ über das DVGW Baumusterprüfzertifikat DW-8801DK0200.
Das neue Geberit-Sortiment sieht auch die Installation einer innenliegenden Zirkulation vor, mit der die Wärmeeinwirkung auf die Kaltwasserleitung reduziert werden kann. Zudem wird im Schacht ein geringerer Platz benötigt, kleinere Schachtabmessungen werden möglich. Der Energiebedarf für die Zirkulation minimiert sich durch den Wegfall der warmgehenden Zirkulationsleitung. Ein umfassendes Sortiment an Fittinge für alle Einsatzzwecke rundet das System ab. Mit dem universellen Geberit-Übergang „MasterFix“ kann „FlowFit“ zudem werkzeuglos an alle Geberit-Armaturenanschlüsse angeschlossen werden.
Der Vorteil: Durch den Einsatz von Geberit Übergangs-T-Stücken mit „MasterFix“ wird die Wärmeübertragung am Armaturenanschluss stark reduziert und gleichzeitig eine durchgeschleifte Installation ohne zusätzliche Formteile mit geringem Stagnationspotential realisiert. Dies bedeutet effiziente und kostengünstige Bausituationen sowie wirtschaftliche Vorteile, da in Kombination mit den Vorwandsystemen bereits der kompatible Armaturenanschluss mitgeliefert wird.
Mit dem Rohrsystem „FlowFit“ macht Geberit schon ein bisschen mehr, als das Thema „Erhalt der Trinkwassergüte“ nur zu streifen: reduzierte Anlagenvolumina durch geringere Druckverluste = häufigerer Wasseraustausch = Schutz vor stagnationsbedingter Verkeimung, so die Kurzformel dahinter. Mit dem ebenfalls weiterentwickelten „Sigma“-Unterputz-Spülkasten für die Einhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs einer Trinkwasseranlage nach DIN 1988-200 geht es weiter in die (technische) Tiefe: Der Spülkasten ist ab April 2021 wahlweise auch mit integrierter Hygienespülung erhältlich. Je nach Anforderung lassen sich dann für Warm- und Kaltwasser individuell unterschiedliche Spüllogiken einstellen, die für mehr Trinkwasserhygiene sorgen – von einer Intervallsteuerung (ein bis sieben Tage) über eine Zeit- oder Temperatursteuerung bis hin zu einer verbrauchsgesteuerten Programmierung. Die Bedienung und Inbetriebnahme erfolgen über eine App. Die Basis und Funktionalität der integrierten Hygienespülung ist identisch mit der bekannten und bewährten Hygienespülung von Geberit: Sie ist wahlweise mit einem Wasseranschluss, mit zwei Wasseranschlüssen bzw. mit zwei Wasseranschlüssen für Kalt- und Warmwasser erhältlich. Damit können ein Sanitärraum oder Etagenleitungen automatisch gespült werden.
Donnerstag, 08.04.2021