„Das Handwerk ist satt. Die möglichen drei bis vier Prozent Wachstum über BIP scheitern an den Kapazitäten.“
Trendkongress 2019: „Das Handwerk ist satt“
„Das Handwerk ist satt. Die möglichen drei bis vier Prozent Wachstum über BIP scheitern an den Kapazitäten.“
Dieses Fazit wurde jüngst auf dem 16. Querschiesser-Trendkongress gezogen. Die Zeiten, wo Faktoren wie Schwarzarbeit dem Handwerk schadeten, seien längst vergessen. Ganz im Gegenteil: Das SHK-Handwerk schwimme heute auf einer Erfolgswelle. Weder Brancheneindringlinge, noch Schwarzarbeit lösen Stress aus. Kein Wunder, denn laut Studie lehnen Zweidrittel der im Handwerk befragten Betriebe Aufträge ab. Ebenso viele geben Auftragsverzögerungen an. Die Ablehnung von Aufträgen hilft Auftragsverzögerungen von derzeit etwa drei Wochen abzubauen, hieß es beim Trendkongress.
Die Auftragslage ließe also kaum zu wünschen übrig. Anders sieht es laut Trendstudie in Sachen Preisdruck aus. Wenn das Handwerk bei der Ware unter Preisdruck gerät, dann mache sich das im traditionell mehrstufigen Vertriebsweg bemerkbar. Die ersten Hersteller haben bereits Pfade jenseits des klassischen Wegs beschritten. Auch der Handel müsse sich über alternative Abrechnungsmodelle Gedanken machen, heißt es seitens der Unternehmensberatung, die prognostizierte, dass fünf bis zehn Prozent des Umsatzes im Großhandel über neue Dienstleistungsmodelle akquiriert werde - und das bereits in fünf Jahren. Das neue „Gold“ der Branche seien generierte Endkundendaten - nicht die Ware.
Thema des Kongresses war auch das Klimaschutzpaket der Bundesregierung, das sich bereits bemerkbar mache: Rechnungen sollen zurückdatiert werden. Anfragen gingen ein, die nicht beauftragt würden, weil man die Fördersituation abwarten wolle. Das Ergebnis sei keine Stagnation im Markt, sondern das Handwerk ziehe Bäder vor. Dies werde für 2020 zu einer Verschiebung führen. Während im ersten Quartal noch Sanitär im Fokus stünde, sollte ab Ostern das Heizungsgeschäft deutlich anziehen, glaubt die Unternehmensberatung und ist sich sicher: „Weniger stark vom Klimapaket werden die Produkte profitieren, um die es eigentlich geht. Solarthermie, Biomasse und Co. sind nur für Spezialisten interessant und werden vom klassischen SHK-Betrieb auch weiterhin stiefmütterlich behandelt.“ Hier ging der Rat deutlich in Richtung des Aufbaus eigener Montagetruppen, um die wertvollen Technologien beim Kunden platzieren zu können.
Montag, 10.02.2020