Vorausschauende Planung und fachgerechte Beratung für das barrierefreie Bad sorgen beim Kunden für Zufriedenheit und Komfort in jeder Lebensphase: Ein barrierefreies Wohlfühlambiente erfreut im Alltag und fördert die Selbstständigkeit bei Einschränkungen. Dass dabei auf elegantes Design nicht zugunsten von Funktionalität verzichtet werden muss, beweisen die Hersteller immer wieder.
Um ein Bad tatsächlich universell nutzbar und barrierefrei zu gestalten, sind einige Richtlinien zu beachten – und wer zusätzlich mit Tipps zur Finanzierung aufwartet, kann mit Serviceorientierung punkten und hat ein zusätzliches Verkaufsargument. Doch welche Fördermöglichkeiten gibt es und was ist beim zukunftsorientierten, barrierefreien Bauen zu beachten?
„Gerade im Bad sind Barrierefreiheit und Ergonomie von großer Wichtigkeit für das Wohlbefinden. Ob es grundsätzlich um Komfort, um temporäre Einschränkungen oder Fragen der Eigenständigkeit oder Pflege geht – ein barrierefrei nutzbares Bad ist oft ein entscheidendes Argument. Denn wer sich nicht ‚krumm machen‘ muss, um alltägliche Situationen zu meistern, kann Selbstständigkeit und Privatsphäre länger erhalten“, sagt Claudio Conigliello, Marketingmanager bei VitrA Bad.
Dies beginnt bei WCs, die eine Sitzhöhe von 48 cm erreichen, so dass sie bei Bedarf auch durch Rollstuhlfahrer genutzt werden können, geht weiter über Waschtische, die nach DIN 18040 für die barrierefreie Nutzung optimiert sind, und endet oft bei nicht sichtbaren Details wie beispielsweise einer Oberflächenveredelung, die für eine besondere Pflegeleichtigkeit sorgt.
Perfekte Planung für jeden Anspruch
Doch nicht nur bei der Wahl der Keramiken ist sorgfältige Planung ratsam. „Ein ergonomisches und barrierefreies Bad entsteht bereits bei der Planung des Grundrisses“, sagt Architektin Lütfiye Erbas, die auf Badplanung spezialisiert ist. „Schräge Winkel und versteckte Ecken sind nur dann attraktiv, wenn der Bewohner sie auch erreichen kann. Für ein barrierefreies Bad empfiehlt sich ein etwas großzügigerer, freiräumiger und aufgeräumter Grundriss. Handtuchhalter und die wichtigsten Schränke sollten so montiert sein, dass sie auch bequem im Sitzen erreicht werden können. Barrierefreiheit beginnt schon mit der visuellen Wahrnehmung.“
Da mit zunehmendem Alter auch das Sehvermögen unweigerlich leidet, ist zudem auf eine gute Ausleuchtung und ein intelligentes Kontrastverhältnis zu achten. Eine klare Linienführung hilft bei der Orientierung und farbliche Highlights, zum Beispiel auf Fliesen, dienen als Anhaltspunkte. Bei Keramik und Möbeln sind gut greifbare Formen empfehlenswert.
Möglichkeiten zur Investition in die Zukunft
Für Hausbesitzer und Wohnungseigentümer ist eine Sanierung aufwändig und meist mit hohen Kosten verbunden. Auch wenn die meisten Menschen so lange wie möglich im eigenen Heim wohnen möchten, wird aus finanziellen Gründen oftmals auf ein altersgerechtes Sanierungskonzept verzichtet. Wer bei der Beratung optimal auf den Kunden eingestellt sein möchte, kennt daher die Möglichkeiten zur Finanzierung. Denn was viele nicht wissen: Für den barrierefreien Umbau des Badezimmers können Bauherren Zuschüsse und Fördermittel beantragen.
Zur Auswahl stehen hier zum Beispiel ein KfW-Kredit, der nicht komplett zurückgezahlt werden muss, sowie Fördermittel des jeweiligen Bundeslandes. Für bereits hilfsbedürftige Personen zahlt die Pflegekasse pro erstmaliger Umbaumaßnahme einen Zuschuss von maximal 2.557 Euro. Auch Krankenkassen leisten bei verschriebenen Hilfsmitteln wie Haltegriffen einen Zuschuss.
Kostenlose und unverbindliche Informationen über Fördermittel und Zuschussmöglichkeiten erhalten Interessenten bei Sozialversicherungsträgern, caritativen Einrichtungen, Architektenkammern, Stadtplanungsämtern, Verbraucherzentralen, Wohnungsbaugesellschaften oder den Landesberatungsstellen für barrierefreies Bauen. Eine solche Beratung macht auch dann bereits Sinn, wenn noch keine konkrete Planung vorschwebt.
Ohne Barrieren – nicht nur im privaten Raum
Mit einer barrierefreien Kollektion sind medizinische Einrichtungen nicht nur designtechnisch auf der sicheren Seite: Ein derart funktional eingerichtetes Bad spart Badnutzern und Pflegepersonal wertvolle Zeit und schafft ein besseres Wohlfühl-Klima.
Im öffentlichen Bereich und in Hotels wird Barrierefreiheit hingegen längst vorausgesetzt – denn wo sich jeder wohl fühlen soll, müssen sowohl Design, als auch die Funktion der Badausstattung allen Ansprüchen gerecht werden. Argumente wie Langlebigkeit und Zeitersparnis durch einfache Reinigung punkten, wenn es um die Auswahl der Badausstattung geht.
_Barrierefrei-Checkbox
Tür:
- nach außen aufgehend
- von außen entriegelbar
Möbel & Haltevorrichtungen:
- im Sitzen vollständig erreichbar
- gut greifbare Formen
- abgerundete Ecken
- Toilettenpapierhalter und Mülleimer vom WC aus leicht erreichbar
Beleuchtung:
- keine blendenden Reflexe - gute Ausleuchtung – auch in den Ecken
WC:
- erfüllt DIN 1385-6, DIN EN 38 und DIN EN 997
- seitlicher Mindestabstand von 20 cm zur Wand und zu anderen Sanitärobjekten an einer Seite 90 cm Abstand
- gegenüberliegend mind. 30 cm Abstand (Hilfsperson)Beckenvorderkante zur Wand 70 cm
- Sitzhöhe 46 bis 48 cm
Dusche & Wanne:
- bodengleiche Dusche mit Sitzmöglichkeit
- Wanne mit Seiteneinstieg oder Einstiegshilfe
Waschtisch:
- erfüllt: DIN 18040im Sitzen nutzbar
- Beinfreiraum mind. 55 cm Tiefe und 67 cm Höhe ab Unterkante Waschtisch
- mind. 100 cm hoher Spiegel ist unmittelbar über dem Waschplatz anzubringen und muss für sitzende Personen vollständig einsehbar sein
(Quelle: VitrA Bad)_