Acht Prozent des Umsatzes gehen für Murks drauf, schätzen Bauakteure
Fehlerkosten am Bau sinken nur langsam
Acht Prozent des Umsatzes gehen für Murks drauf, schätzen Bauakteure
Die Fehlerkosten am Bau lagen im letzten Jahr bei rund acht Prozent des gesamten Umsatzes. Das hört sich recht gut an, vergleicht man den Wert mit den deutlich höheren Schätzungen der Vorjahre: 2021 waren es 11,4 Prozent, 2020 gar 12,8 Prozent. Die Zahlen stammen aus der alljährlichen Studie „Jahresanalyse“ der Beratungsfirma BauInfoConsult. Befragt wurden dafür rund 600 Architekten, Bauunternehmer und (SHK-)Handwerker.
In Zahlen ausgedrückt machen die acht Prozent rund 13 Milliarden Euro aus, die 2022 in den Baustellensand gesetzt wurden. Dabei legt die Studie den Umsatz von 160,3 Milliarden Euro zugrunde, den das Baugewerbe laut Hauptverband der Deutschen Bauindustrie 2022 erwirtschaftet hat. 2021 summierten sich die Fehlerkosten noch auf 16,5 Milliarden, 2020 gar auf 18,3 Milliarden – ein Trend zum Besseren also? Statistisch erfasst werden die Fehlerkosten allerdings nicht, weder von den Branchenverbänden noch vom Bundesamt für Statistik.
Spiegeln die rückläufigen Fehlerkosten etwa eine optimiertere Planung, mehr Transparenz und Digitalisierung oder eine bessere Kommunikation zwischen den Gewerken auf der Baustelle? Das fragen sich die Autoren der Studie. All diese Mittel werden immer wieder als „Waffen“ gegen die Fehlerteufel empfohlen. Den Anteil der eigenen Projekte, bei denen Fehlerkosten entstehen, beziffern die Akteure mit durchschnittlich knapp 16 Prozent, so die Studie.
Übrigens: Auch auf der Baustelle regiert die aus der Industrie bekannte Zehner-Regel. Sie besagt, dass sich die Kosten eines Fehlers von Baustufe zu Baustufe nicht einfach linear fortsetzen, sondern sich mit jeder Stufe verzehnfachen! (1-10-100-1.000 usw.) Je früher also ein Fehler gemacht wird und unbemerkt bleibt, desto teurer wird er also. Und umgekehrt: Je eher ein Fehler korrigiert wird, desto geringer fallen die Kosten aus …
Dienstag, 10.10.2023