Neben der Wahl der richtigen Abdeckung ist natürlich auch der passende Grundkörper entscheidend. Hier eignen sich vor allem Kunststoffabläufe, die leicht einzubauen und zu reinigen sind sowie nicht rosten können. Im Rahmen von Sanierungen und in Objekten mit niedrigem Bodenaufbau sind Abläufe mit einer geringen Gesamteinbauhöhe besonders unkompliziert zu verbauen. Eine Alternative für diese Fälle sind auch Wandabläufe. Denn mit dem Einbau des Ablaufs in die Wand befindet er sich nicht länger in der Belastungszone Boden – eine ideale Lösung für barrierefreie Bäder. Wandabläufe wie „Scada“ sind sowohl für den Trocken- als auch für den Nassbau geeignet und erfüllen die strengen Schallschutzbestimmungen. Ein wichtiger Aspekt ist immer auch die schnelle und einfache Wartung sowie Reinigung. Spezielle Verriegelungssysteme wie „Lock & Lift“ ermöglichen das ohne den Einsatz von Werkzeug. Mit einem Schlüssel kann der Rost ganz einfach geöffnet und sicher wieder verschlossen werden (Abbildung 5).
Küche
Abläufe in Küchen müssen nicht nur funktional sein, sondern auch höchsten hygienischen Anforderungen entsprechen. Besonders geeignet ist daher der Werkstoff Edelstahl V2A. Er ist beständig gegen Speisesäuren sowie schwache organische und anorganische Säuren. Damit eignet er sich ideal für den Einsatz in lebensmittelverarbeitenden Betrieben wie Großküchen. Darüber hinaus ist das Material temperaturbeständig und lässt sich gut reinigen. Eine Alternative dazu sind Abläufe aus dem Werkstoff Ecoguss. Aufgrund der glatten korrosionsfreien Oberfläche ist er besonders hygienisch, leicht zu reinigen und auch gegen laugen- und säurehaltiges Abwasser robust. Das geringe Gewicht stellt einen schnellen und unkomplizierten Einbau sicher.
Keller
Kellerabläufe sammeln anfallendes Abwasser und leiten es über die Grundleitung ab. Sie werden häufig in Waschküchen verbaut, in denen über das Waschbecken und die Waschmaschine mit Spritz- und Tropfwasser zu rechnen ist. Immer häufiger kommt es vor, dass sich in Kellern Wellness-Anlagen wie zum Beispiel Saunen befinden. Diese sind oft auch mit Sanitäranlagen verbunden, bei denen Abwasser anfällt. Der „Pumpfix S“ von Kessel ist der einzige Kellerablauf mit Rückstauverschluss, der gegen Rückstau pumpt (Abbildung 6). Im Normalfall entsorgt er fäkalienfreies Abwasser kontinuierlich über das freie Gefälle zum Kanal hin – auch bei Wasserrohrbruch oder eindringendem Hochwasser. Im Rückstaufall schaltet sich automatisch die Pumpe hinzu. Er ist auch ideal dafür geeignet, einen Kellertreppenabgang im Außenbereich zu entwässern.
Brandschutzelemente machen Abläufe sicher
Durch Leitungen der Haustechnik ist es möglich, dass Feuer und Rauch auf das nächste Stockwerk übergreifen. Im Bereich der Rohrleitungen können Öffnungen entstehen, Rohrleitungen anbrennen oder sich Teile davon durch fehlerhafte Montage vom Bodenaufbau lösen. Bei der Planung der Entwässerung sollte demnach von Anfang an auf den Brandschutz geachtet werden, denn im Nachhinein sind fachgerechte Lösungen kaum noch realisierbar. Das oberste Ziel ist es, die Brandweiterleitung und damit das Entstehen und Ausbreiten giftiger Gase zu verhindern. Deshalb spielt nicht die Brandschutzklasse des Materials, aus dem der Ablauf gefertigt ist, die entscheidende Rolle, sondern die Feuerwiderstandsklasse des integrierten Brandschutzes.
Auch nicht brennbare Gussabläufe brauchen zusätzliche Brandschutzelemente, die eine Brandweiterleitung verhindern. Das „Fire-Kit“ des Herstellers Kessel sorgt dafür, dass die Brandweiterleitung gestoppt wird. Sobald Feuer durch das Rohr in den Ablaufkörper dringt, quillt der Brandschutzeinsatz auf und verschließt so den Rohrstutzen. Das Brandschutzsystem erfüllt die höchste Feuerwiderstandsklasse R 120. Das bestätigt die Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik. Sie versichert, dass das „Fire-Kit“ mit der Brandschutznummer Z-19.17-1719 den Feuerwiderstandsklassen R 120, R 90, R 60 und R 30 nach DIN 4102-11 entspricht (Abbildung 7).